Alle Artikel von Alex Schnarr

WM-Tipp des Tages: Tunesien gegen England

Was wäre, wenn die Fußball-Weltmeisterschaft nicht nach sportlichen, sondern nach demokratischen Kriterien entschieden werden würde? Diese Frage stellte sich das BTI-Projekt der Bertelsmann-Stiftung und bewertete alle Mannschaften entlang der Kategorien “Freie Wahlen”, “Meinungsfreiheit”, “Schutz der Bürgerrechte”, “Soziale Inklusion” und “Korruptionsbekämpfung”. Im direkten Duell zwischen Tunesien und England lautet der “Tipp des Tages” heute:

Die junge und unerfahrene Demokratie Tunesien fordert das Mutterland des modernen Parlamentarismus und des Fußballs heraus. Die Formkurve des Underdogs zeigt trotz angespannter Sicherheitslage nach oben, die Briten müssen sich nach dem Brexit erst wieder neu aufstellen. Beide Teams verfügen über einen guten demokratischen Spielaufbau an der Wahlurne. Auf beiden Seiten rechtfertigt die Regierung mäßige Leistungen bei der Verteidigung der Bürgerrechte zuweilen mit dem Kampf gegen den Terrorismus. Unter dem Strich steht aber ein ungefährdeter Sieg Englands aufgrund seiner bunten Fankultur (Meinungsfreiheit), gesunden Teamgeists (soziale Inklusion) und guten Fairplays (Korruptionsbekämpfung).

Zum Länderportrait Tunesien (PDF)
Zum Länderportrait England (PDF)

Mehr Informationen zur “Demokratie-WM” der Bertelsmann-Stiftung erhaltet Ihr direkt auf der Projekt-Homepage.

In Podcast-Episode 13 sprach Alex Schnarr aus der 120minuten-Redaktion mit Hauke Hartmann vom BTI-Projekt über die Hintergründe der “Demokratie-WM”.

Auch wir haben uns im Rahmen unserer #WMGeschichten mit beiden Ländern beschäftigt. Hier geht es zum Beitrag von Jérôme Grad zu Tunesien. Chris Lee schrieb für uns über England.

Die Redaktion empfiehlt:

Zur WM wird viel geschrieben. Spielberichte, Klatsch und Tratsch, hintergründige Analysen…und Lyrik! Bei der Doppelfünf gibt es mal banale, mal spitzfindige, aber immer unterhaltsame Limericks zum Turniergeschehen zu lesen. Geschrieben werden die Fünfzeiler von @heinzkamke, @rebiger und jeder bzw. jedem der Lust hat, mitzumachen. Nachzulesen sind die Limericks bei @doppelfuenf2018 und 2018.doppelfuenf.de

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Hinweis: Dieser Beitrag ist Bestandteil einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Bertelsmann-Stiftung und der 120minuten Lerche, Schnarr & Wagner GbR.

WM-Tipp des Tages: Deutschland gegen Mexiko

Was wäre, wenn die Fußball-Weltmeisterschaft nicht nach sportlichen, sondern nach demokratischen Kriterien entschieden werden würde? Diese Frage stellte sich das BTI-Projekt der Bertelsmann-Stiftung und bewertete alle Mannschaften entlang der Kategorien “Freie Wahlen”, “Meinungsfreiheit”, “Schutz der Bürgerrechte”, “Soziale Inklusion” und “Korruptionsbekämpfung”. Im direkten Duell zwischen Deutschland und Mexiko lautet der “Tipp des Tages” heute:

Traum-Einstand für die DFB-Elf: Heute hat Deutschland in allen Belangen die Nase vorn. Wahlen in Mexiko – gewissermaßen der demokratische Spielaufbau – sind nicht uneingeschränkt frei und fair. Medien sind grundsätzlich frei, doch mitunter müssen kritische Journalisten um ihr Leben fürchten. Die Verteidigung des Rechtsstaats krankt an häufigen Menschenrechtsverletzungen durch kriminelle Organisationen und Sicherheitskräfte. Korrupte Funktionäre gehen häufig straffrei aus. Von einem Sozialstaat wie in Deutschland ist Mexiko, wo 5 Millionen Menschen von weniger als 2 Dollar pro Tag leben müssen, weit entfernt. Armes Mexiko!

Zum Länderportrait Deutschland (PDF)
Zum Länderportrait Mexiko (PDF)

Mehr Informationen zur “Demokratie-WM” der Bertelsmann-Stiftung erhaltet Ihr direkt auf der Projekt-Homepage.

In Podcast-Episode 13 sprach Alex Schnarr aus der 120minuten-Redaktion mit Hauke Hartmann vom BTI-Projekt über die Hintergründe der “Demokratie-WM”.

Auch wir haben uns im Rahmen unserer #WMGeschichten mit beiden Ländern beschäftigt. Hier geht es zum Beitrag von Oliver Leiste zu Deutschland. Sergio Varela schrieb für uns über Mexiko.

Die Redaktion empfiehlt:

Die WM-Spiele kann man an nahezu jedem Endgerät problemlos streamen. Welchen Grund gibt es also noch, einen Ticker zu lesen. Die Antwort lautet: Gieselmann! Dirk Gieselmann wird während der WM die wichtigsten Partien mit der ihm ganzen eignen Art in Textform begleiten. Er war einst einer der Gründungsväter des 11 Freunde-Tickers. Bei der WM tickert er auf Geheiß der SZ.

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Hinweis: Dieser Beitrag ist Bestandteil einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Bertelsmann-Stiftung und der 120minuten Lerche, Schnarr & Wagner GbR.

WM-Tipp des Tages: Argentinien gegen Island

Was wäre, wenn die Fußball-Weltmeisterschaft nicht nach sportlichen, sondern nach demokratischen Kriterien entschieden werden würde? Diese Frage stellte sich das BTI-Projekt der Bertelsmann-Stiftung und bewertete alle Mannschaften entlang der Kategorien “Freie Wahlen”, “Meinungsfreiheit”, “Schutz der Bürgerrechte”, “Soziale Inklusion” und “Korruptionsbekämpfung”. Im direkten Duell zwischen Argentinien und Island lautet der “Tipp des Tages” heute:

Huh! Unserem Demokratie-Orakel zufolge bleibt Island ein Favoritenschreck. Die Nordeuropäer haben sich vorerst erholt von der Bankenkrise und einer Vertuschungsaffäre um Ex-Premier Benediktsson, die am Vorbildcharakter der isländischen Demokratie kratzte. Argentinien darf sich trotz dieser Niederlage Hoffnungen auf ein Weiterkommen ins Achtelfinale machen. Denn die Abwahl der Peronisten nach fast 30 Jahren Vorherrschaft hat Bremsen im politischen System gelöst. Die positive Zwischenbilanz der neuen Mitte-Rechts-Regierung insbesondere bei der Korruptionsbekämpfung wird dadurch getrübt, dass die Wirtschaftsreformen von Präsident Macri geringfügig Beschäftigte und Kleinunternehmer getroffen haben. Die Bekämpfung von Drogenhandel und Bandenkriminalität erfordert langen Atem. Geysir schlägt Feuerland 2:0.

Zum Länderportrait Argentinien (PDF)
Zum Länderportrait Island (PDF)

Mehr Informationen zur “Demokratie-WM” der Bertelsmann-Stiftung erhaltet Ihr direkt auf der Projekt-Homepage.

In Podcast-Episode 13 sprach Alex Schnarr aus der 120minuten-Redaktion mit Hauke Hartmann vom BTI-Projekt über die Hintergründe der “Demokratie-WM”.

Auch wir haben uns im Rahmen unserer #WMGeschichten mit beiden Ländern beschäftigt. Hier geht es zum Beitrag von Christoph Wagner zu Argentinien. Jim Hart schrieb für uns über Island.

Die Redaktion empfiehlt:

Wer läuft eigentlich für Australien, Island , Peru, Nigeria bei der WM auf? Der Guardian weiß die Antwort. Alle Teams und alle Spieler werden mit einem kleinen Steckbrief vorgestellt und die wichtigsten Köpfe herausgehoben. Wir wünschen viel Spaß beim Durchklicken.

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Hinweis: Dieser Beitrag ist Bestandteil einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Bertelsmann-Stiftung und der 120minuten Lerche, Schnarr & Wagner GbR.

WM-Tipp des Tages: Marokko gegen Iran

Was wäre, wenn die Fußball-Weltmeisterschaft nicht nach sportlichen, sondern nach demokratischen Kriterien entschieden werden würde? Diese Frage stellte sich das BTI-Projekt der Bertelsmann-Stiftung und bewertete alle Mannschaften entlang der Kategorien “Freie Wahlen”, “Meinungsfreiheit”, “Schutz der Bürgerrechte”, “Soziale Inklusion” und “Korruptionsbekämpfung”. Im direkten Duell zwischen Marokko und dem Iran lautet der “Tipp des Tages” heute:

Umkämpfte Begegnung zwischen einer repressiven Monarchie und einer repressiven Theokratie. Fankultur, Teamgeist und Fairplay sind alles andere als weltmeisterlich. Schon im Spielaufbau mangelt es beiden Mannschaften an Offenheit. Immerhin gelingt es im Iran vereinzelten Reformern im Parlament, so etwas wie Druck nach vorn zu entwickeln. In beiden Nationen werden Bürgerrechte mit Füßen getreten, wobei die iranische Defensive sich noch mehr Menschenrechtsverletzungen erlaubt. Diese Partie hat keinen Sieger verdient.

Zum Länderportrait Marokko (PDF)
Zum Länderportrait Iran (PDF)

Mehr Informationen zur “Demokratie-WM” der Bertelsmann-Stiftung erhaltet Ihr direkt auf der Projekt-Homepage.

In Podcast-Episode 13 sprach Alex Schnarr aus der 120minuten-Redaktion mit Hauke Hartmann vom BTI-Projekt über die Hintergründe der “Demokratie-WM”.

Auch wir haben uns im Rahmen unserer #WMGeschichten mit beiden Ländern beschäftigt. Hier geht es zum Beitrag von Hakim Amalou zu Marokko. Art Eftekhari schrieb für uns über den Iran.

Die Redaktion empfiehlt:

Ramsan Kadyrow, Präsident Tschetscheniens, vereinnahmt Sportler und Prominente um über Menschenrechtsverletzungen hinwegzutäuschen und sich selbst zu legitimieren. Der ägyptischen Auswahl wird der Aufenthalt in Grosny so angenehm wie möglich gemacht – dafür darf die Promo für den Präsidenten nicht zu kurz kommen. Der renkovaleszente Mo Salah wurde extra nachträglich zum Auftakttraining der Ägypter gekarrt, um dort mit Kadyrow zu posieren. Die New York Times über die politischen Implikationen des Aufenthalts der Ägypter in Grosny.

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Hinweis: Dieser Beitrag ist Bestandteil einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Bertelsmann-Stiftung und der 120minuten Lerche, Schnarr & Wagner GbR.

WM-Tipp des Tages: Russland gegen Saudi-Arabien

Was wäre, wenn die Fußball-Weltmeisterschaft nicht nach sportlichen, sondern nach demokratischen Kriterien entschieden werden würde? Diese Frage stellte sich das BTI-Projekt der Bertelsmann-Stiftung und bewertete alle Mannschaften entlang der Kategorien “Freie Wahlen”, “Meinungsfreiheit”, “Schutz der Bürgerrechte”, “Soziale Inklusion” und “Korruptionsbekämpfung”. Im direkten Duell zwischen Russland und Saudi-Arabien lautet der “Tipp des Tages” heute:

Die seit sieben Spielen sieglose „Sbornaja“ trifft zum Auftakt auf einen machbaren Gegner. Die Wahlen im Gastgeberland sind weder frei noch fair, aber im Gegensatz zur saudischen Führung stellt sie sich überhaupt regelmäßig zur Wahl. Russlands Defensive ist schwach, doch Saudi-Arabien zeigt noch weniger Bereitschaft zur Verteidigung von Bürgerrechten. In den anderen spielentscheidenden Feldern ist Russland ebenfalls leicht vorn. Hier gibt es immerhin noch vereinzelt oppositionelle Medien mit geringer Reichweite und NGOs, die sich für den Schutz von Bürgerrechten einsetzen. Nur im Kampf gegen Korruption haben die „Grünen Falken“ die Nase vorn. Fazit: Kein Selbstläufer, aber der Gastgeber erwischt einen guten Start ins Turnier.

Zum Länderportrait Russland (PDF)
Zum Länderportrait Saudi-Arabien (PDF)

Mehr Informationen zur “Demokratie-WM” der Bertelsmann-Stiftung erhaltet Ihr direkt auf der Projekt-Homepage.

In Podcast-Episode 13 sprach Alex Schnarr aus der 120minuten-Redaktion mit Hauke Hartmann vom BTI-Projekt über die Hintergründe der “Demokratie-WM”.

Auch wir haben uns im Rahmen unserer #WMGeschichten mit beiden Ländern beschäftigt. Hier geht es zum Beitrag von Katrin Scheib zu Russland. Wael Jabir schrieb für uns über Saudi-Arabien.

Die Redaktion empfiehlt:

Der heute beginnende sportliche Wettkampf lässt die Bedenken über den Ausrichter Russland in den Hintergrund treten. Wer sich nochmal vor Augen führen will, was an dieser WM nicht astrein ist, dem empfehlen wir das ARD-Feature “Putins Meisterwerk” (via ARD Mediathek), als 50-minütiges Alternativprogramm zur Eröffnungsfeier sozusagen. Korruption, Arbeitsbedingungen und Menschenrechtsverletzungen kommen darin ebenso wenig zu kurz wie die passive Rolle der Fifa. Der Beitrag ist noch bis 16. Juni abrufbar.

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Hinweis: Dieser Beitrag ist Bestandteil einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Bertelsmann-Stiftung und der 120minuten Lerche, Schnarr & Wagner GbR.

Vom Gentlemen- zum Arbeitersport: England und der moderne Fußball

„Moderner Fußball“ ist ein Schlagwort. Ein Schlagwort, das in Zeiten von wankendem 50+1, zunehmender Kommerzialisierung, zerstückelter Spieltage etc. vorwiegend negativ konnotiert ist. Aber war der Fußball vorher alt? Antik? Natürlich mitnichten. Etymologisch betrachtet, bedeutet modern nichts anderes als „modisch/nach heutiger Mode“. Synonyme sind Adjektive wie aktuell, neu(artig), zeitgemäß und meinen damit auch fortschrittlich und etwas, das gerade eben („modo“) beliebt geworden ist. Ähnlich definiert es auch der Duden. So gesehen geht es bei der Frage nach modernem Fußball um die Phase, in der Fußball bei der Masse der Bevölkerung und nicht nur ein paar Nerds beliebt und in der die ursprüngliche Form weiterentwickelt wurde.
Es soll hier nur um den Beginn des modernen Fußballs in England und Deutschland (genauer gesagt: im deutschen Kaiserreich) gehen und um die Frage, was oder wer verursachte, dass er modernisiert wurde. Der Beitrag ist ein in Fließtext gebrachtes Brainstorming, das ausdrücklich zum Kommentieren anregen soll. Allerdings geht es hier wirklich nur um die Anfänge des Fußballs, d.h. um etwa die Phase 1820-1900 in England und 1870-1930 in Deutschland.

Dieser erste von zwei Teilen befasst sich mit dem Beginn des modernen Fußballs in England.

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Ein positiver Begriff von Fußball

Mal abgesehen von 22 Personen, die einem Ball hinterherjagen, um ihn möglichst oft in das jeweils andere Tor zu schießen: Was genau bestimmt eigentlich das, was wir “Fußball” nennen? Warum ist es so schwierig, über diese Frage Konsens zu erzielen? Und wie kommt es, dass in kommerzkritischen Diskussionen schnell klar wird, was man nicht möchte, es aber weitaus schwieriger zu sein scheint, einen positiven Fußballbegriff zum Ausgangspunkt zu machen? Ausgehend von einer Betrachtung des Trainerberufs, versucht sich der folgende Text an einer grundsätzlichen Untersuchung allgemeiner Strukturen im Fußball. Ein Debattenbeitrag.

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Hokori – Ein Blick auf die japanische Fußball-Fankultur

Anhänger der Nationalmannschaft, die nach einem WM-Spiel den eigenen Block aufräumen. Weit reisende Gästefans, die vom Gegner mit lokalen Speisen begrüßt werden. Positive Stimmung auch dann, wenn die eigene Mannschaft mitten in einer Niederlagenserie steckt. Ganz vereinzelt allerdings auch: rassistische Banner, Vandalismus und die Nebenwirkungen des “modernen Fußballs”, von denen selbstverständlich auch Japan nicht verschont bleibt. Ein Blick auf die Fußball-Fankultur im Land der aufgehenden Sonne.

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Euer Feedback ist gefragt!

Vor nunmehr fast vier Jahren starteten wir 120minuten.github.io mit der Idee, einen Ort in der deutschsprachigen Blogosphäre zu schaffen, an dem Ihr lange, hintergründige Texte über den Fußball findet. Wir haben seither unter anderem Geschichten erzählt über die Entwicklung des Sports im Nationalsozialismus, schrieben über die Obdachlosen-Weltmeisterschaft, beschäftigten uns mit der Frage, wie Fußballspiele eigentlich im Fernsehen inszeniert werden, trugen gemeinsam mit vielen Kolleginnen und Kollegen 95 Thesen zur weiteren Entwicklung des Fußballs zusammen und widmeten uns ausführlich der Karriere von Michael Ballack, dem vielleicht „letzten Leitwolf“ im deutschen Fußball. Weiterlesen