Kommentare zu: Bekämpft der DFB die Meinungsfreiheit? https://120minuten.github.io/bekaempft-der-dfb-die-meinungsfreiheit/ Lange Texte. Über den Fußball. Tue, 22 May 2018 09:56:03 +0000 hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.4.2 Von: Fussball Manager https://120minuten.github.io/bekaempft-der-dfb-die-meinungsfreiheit/#comment-5910 Wed, 06 Sep 2017 08:50:56 +0000 https://120minuten.github.io/?p=3361#comment-5910 Meinungsfreiheit hin oder her. Das Grundgesetzt gilt für alle – nicht nur für ausgewählte Personen. Die Chaoten mit ihrer Pyrotechnik gehören zwar aus dem Stadion vertrieben. Aber bitte keine Kollektivstrafen mehr! Auch wenn das selbstverständlich viel schwerer ist als z.B. einfach mal die ganze Südribüne in Dortmund zu sperren!

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Von: sucinum https://120minuten.github.io/bekaempft-der-dfb-die-meinungsfreiheit/#comment-4788 Wed, 31 May 2017 19:25:06 +0000 https://120minuten.github.io/?p=3361#comment-4788 1. Zur Grundfrage: nein. Meinungsfreiheit mag ein hohes Gut und wirksames Schlagwort sein, ist in diesen Fällen aber überhaupt nicht berührt. Letztendlich sind Fußballspiele, trotz aller Öffentlichkeit, private Veranstaltungen, bei denen ein Hausrecht gilt.

2. Darf der DFB das? Scheinbar hat der DFB irgendwo zwischen Lizenzvergabe, Fernsehgeldern und gemeinsamem Marketing ausreichend Hebel, um Vereine sanktionieren zu können. Das wird irgendwo vertraglich geregelt sein und abgesehen von der Monopolstellung des DFB sehe ich da erst mal nichts, was direkt dagegen spricht (ich will jetzt auch nicht auf das juristische eingehen). Offensichtlich ist, der DFB kann es, immerhin fügen sich die Vereine (inklusive einer AG, deren Aktionäre ein verbrieftes Recht darauf haben, dass ihre Geldanlage gesichert wird) ja auch klaglos.
Die Strafhöhen würde ich mal außen vor lassen, aber recht offensichtlich orientieren die sich auch daran, wie zahlungskräftig der Verein ist, auch andere Faktoren wie Schwere des Vergehens und Anzahl der Wiederholungen lassen sich durchaus erkennen. Das ist vielleicht nicht vollkommen transparent, aber ist von der Idee her nichts, was ein ordentliches Gericht anders tut (vgl. Tagessätze).
Ich verstehe, dass man da Willkür unterstellen kann, immerhin kann ich auch nicht alle Entscheidungen nachvollziehen (zB zahlen manche Spieler 10000€ nach einer roten Karte, andere nicht, aber das System dahinter erschließt sich mir nicht). Aber offensichtlich ist der Hebel des DFB groß genug, um auch damit durchzukommen.

2a. Welches Ziel verfolgt der DFB? Diese Frage ist im Artikel vollkommen ausgeklammert, dabei ist sie ja eigentlich essentiell. Immerhin ist eine recht klare Linie zu erkennen: es gibt keinen Bußgeldkatalog für bestimmte Begriffe, sondern es geht auch um die Augenhöhe. Wenn sich rivalisierende Fanlager im Derby gesanglich anfeinden, dann wird das erst mal so weit toleriert. Daher wohl auch ein gewisser Gewöhnungseffekt.
Damit ist aber nicht zu vergleichen, wenn einzelne Vereine oder gar einzelne Personen von mehreren Fanlagern angefeindet werden. Die im Artikel geäußerte Unverständnis über dieses Vorgehen kann ich also nicht ganz nachvollziehen. Letztendlich will der DFB Frieden stiften – ob sie dafür geeignet sind oder geeignete Mittel einsetzen, mal außen vor, aber das Ziel ist doch erkenntlich. Damit meine ich auch ausdrücklich den DFB als Institution und nicht einzelne Personen, die sich im Ruhm sonnen und die Taschen vollstopfen.

3. Was ist eigentlich mit “den Fans”? Das ist für mich ganz schwer nachzuvollziehen, da es ein klarer Fall einer “lauten Mehrheit” ist. Die Leute, die Schmähgesänge anstimmen oder beleidigende Plakate malen, sind letztendlich eine ganz kleine Minderheit. Der Rest singt eben mit und weiß im Zweifelsfall gar nicht, was überhaupt auf den Plakaten steht. Ebenso gibt es eine kleine Minderheit, die sich öffentlich eloquent für Fankultur aussprechen, die in der Realität aber eher die Gemäßigten sind.
Die große Mehrheit sind aber ganz normale Leute, die Abschalten wollen, sich für ihre Mannschaft begeistern und so weiter. Die einfach ihre Freunde innerhalb der Gruppe haben, auch mal beim Straßenfest Getränke ausschenken und deren Herz nicht unbedingt daran hängt, sich strinkt von anderen Gruppen abzugrenzen. Die während dem Spiel vielleicht Hurensohn-Lieder mitsingen und auch absolut für das Recht sind, Hurensohn zu singen, aber nach dem Spiel auch problemlos mit dem Kontrahenten ein Bier trinken würden. Die, wegen denen Kollektivstrafen immer ungerecht sind.

Es ist schwierig, da eine einheitliche Meinung rausfiltern. Aber ich stelle mal die gewagte These auf: eine große Mehrheit könnte locker auf alle Schmähgesänge verzichten, die über harmlose oder freundliche Sticheleien hinausgehen. Das scheint mir zumindest deutlich wahrscheinlicher als die Gegenthese, dass eine Mehrheit der Fußballfans die Art Mensch sind, die unbedingt ungestraft Hurensohn-Lieder singen will.

Aber eins sei noch angemerkt: In der Summe kommen die Fans enorm billig weg. Würde die eh schon anwesende Polizei konsequent alle Ordnungswidrigkeiten und Straftaten verfolgen (zB: Vermummung, Beleidigung, Gefährdung durch Böller, geworfene Pyro oder andere Feuer, Körperverletzung und Raub – im Jargon “abziehen” genannt), dann würden sie in der Summe deutlich schlechter dastehen, als aktuell. In gewissem Sinne sind Stadien und das Umfeld von Fußballspielen durchaus eine rechtsfreie Zone.

4. Wer ist eigentlich schuld? Bisher hat jede Partei in meinen Augen zumindest glaubhafte Motive bzw eine nachvollziehbare Dynamik. Mit Ausnahme derer, die noch nicht genannt wurden, nämlich die teilnehmenden Vereine. Fakt ist nunmal, dass sich die Fans verschiedener Vereine gravierend unterschiedlich verhalten. Viele Vereinsvertreter machen es sich da einfach und betrachten das als “Naturgewalt”, auf die sie keinen Einfluss haben. Das halte ich für Unsinn, diese Vereine sind sich nur zu schäbig, anständig in die Betreuung ihrer Fans zu investieren. Gefühlt liegt die durchschnittliche Quote bei 1 Fanbetreuer pro 10000 Stadionbesucher, falls überhaupt. Im Vergleich zu den Umsätzen, die dort gemacht werden, ist das lachhaft, einen so niedrigen Kundendienst gibt es sonst in keiner Branche – und letztendlich zahlen die Fans alles, seit es direkt am Ticketschalter, Fan-Shop oder Pay-TV oder auch indirekt, indem sie die beworbenen Biere, Wetten und Privatkredite konsumieren, sind also auch die alleinigen Kunden.

Genau da, also bei den Vereinen, setzt auch der DFB mit seinen Kollektivstrafen an. Nur leider sind sie dabei so (gelinde gesagt) ungeschickt und wenig vorbildlich, dass sie selbst den Zorn der Fans auf sich ziehen. Natürlich haben die Fans auch eine größere Bindung zum eigenen Vereins als zum DFB, das ist da auch ein Faktor. Aber Vereine, die Strafen an einzelne Fans weitergeben, anstatt sich um die Ursachen zu kümmern, helfen dadurch natürlich auch, das Feindbild beizubehalten.

Was müssten also die Vereine tun? Sich um ihre Fans kümmern und sich wirklich mit ihnen auseinander setzen, Stimmungen erfassen, auch über den Fußball hinausgehende Events veranstalten, den Fans zuhören und ihre Wünsche erfüllen (vielleicht nicht im geschäftlichen Bereich, aber bei Dingen wie zB Trikotfarben), Ansprechpartner anbieten, … Das alles würde die Grundstimmung verbessern und jeder einzelne Verein kann sich da verbessern. Wenn die Fans eine starke Gemeinschaft sind, dann werden auch keine Fan-Blöcke mehr von Randalierern oder Neo-Nazis unterwandert. Dann kann man auch gewisse Dinge wie Pyro erlauben, weil man weiß, dass sie nicht aus dem Ruder laufen. Stattdessen bekommt man permanent Trikots und Scheiß verkauft.

Aber bei den aktuell verhärteten Fronten sind auch die anderen Parteien gefragt. Der DFB muss demütiger und behutsamer auftreten und die Fans einige Feindbilder abbauen (und nicht nur gemeinsam den DFB hassen).

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Von: Glöcki ausm K-Block https://120minuten.github.io/bekaempft-der-dfb-die-meinungsfreiheit/#comment-4644 Mon, 22 May 2017 04:22:29 +0000 https://120minuten.github.io/?p=3361#comment-4644 Diesen Artikel sollte der Justizminister auf den Tisch bekommen…vllt. öffnet sich dann sein verklebtes Auge, das seit Jahren blind ist für die Machenschaften der DFB-Riege! Kein Verein in Deutschland steht über dem Gesetz, sie bestehen auf Grund unserer Gesetze!

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