Die 60 wichtigsten Episoden der deutschen Fußballgeschichte, Teil 6

Fußball wird seit etwa 150 Jahren in Deutschland gespielt, das heißt, in den Grenzen des damaligen Kaiserreiches. Zunächst waren es vor allem englische Händler, Studierende und Touristen, die das ihnen vertraute Spiel aus der Heimat auch hier gemeinsam spielten. Dort war die reglementierte Fassung des Spiels seit einem halben Jahrhundert bekannt. Diese Serie beschreibt die 60 wichtigsten Momente des Fußballspiels in Deutschland. Im vierten Teil geht es um die Jahre 2006 bis 2018. (Die Teile 1, 2, 3, 4 und 5 sind hier, hier, hier, hier und hier zu finden.)

von Petra Tabarelli (nachspielzeiten.de) unter Mitarbeit der 120minuten-Redaktion | Dezember 2019

2006
Das deutsche Sommermärchen

1992 fassen DFB-Präsident Braun und DFB-Pressesprecher Niersbach einen Entschluss: Deutschland soll wieder eine WM ausrichten. 1998 wirft man den Hut in den Ring, zwei Jahre später ist klar: 2006 wird es soweit sein. Deutschland setzte sich bei der endgültigen Abstimmung am 6. Juli 2000 gegen Brasilien, Marokko, England und – knapp – gegen Südafrika durch.

Die Weltmeisterschaft wird in vielerlei Hinsicht ein Erfolg für Deutschland, insbesondere wirtschaftlich. Nicht nur dank der zahllosen Fanartikel in schwarz-rot-gold, sondern auch touristisch. Der Slogan „Die Welt zu Gast bei Freunden“ wird verwirklicht: Bei einer Umfrage des Europäischen Touristik Institutes erklären 96% der Befragten, dass sie Deutschland als gutes Gastgeberland erlebt haben. Die Euphorie und Begeisterung für den Fußball und das gemeinsame Feiern mit Public Viewing und Fanfesten kommen auch bei den ausländischen Gästen gut an. Gerade in England wandelte sich das Bild von Deutschland.

Regisseur Sönke Wortmann begleitet das deutsche Nationalteam der Männer vom Confed Cup 2005 bis zum Finale mit der Kamera. Sein Vorbild ist Dokumentarregisseur Stephane Meunier, der 1998 das französische Nationalteam der Männer vor und während der WM 1998 im eigenen Land gefilmt hat („Les Yeux dans les Bleus“). Wortmanns Film „Deutschland. Ein Sommermärchen“ wird im Dezember 2006 erstausgestrahlt.

2007
Das Nationalteam der Frauen verteidigt den WM-Titel

Vom 10. bis 30. September 2007 fand die Fußballweltmeisterschaft der Frauen in China statt. Das deutsche Nationalteam ging als Titelverteidigerin in den Wettbewerb und kam ohne Gegentore bis ins Endspiel. Das Finale am 30. September 2007 gegen die Brasilianerinnen gewann Deutschland im ausverkauften Stadion in Shanghai (31.000 Zuschauer*innen) mit 2:0. Torhüterin Nadine Angerer hielt unter anderem einen Foulelfmeter der brasilianischen Spielerin Marta, die nach der Partie zur Spielerin des Turniers gekürt wurde. Das deutsche Nationalteam beendete das Turnier mit einem Torverhältnis von 21:0 und war zudem die erste Frauennationalelf, die ihren Weltmeistertitel verteidigen konnte.

2009
Werder gegen den HSV – 4x in 19 Tagen und eine Papierkugel

„Das Nordderby ist ein einfaches Spiel: Vier Mal in zweieinhalb Wochen und am Ende entscheidet eine Papierkugel.“ So könnte man jenes Derby im Frühjahr 2009 beschreiben.
Das erste Pflichtspiel zwischen dem Hamburger Sportverein und Werder Bremen war ein Spiel um die norddeutsche Meisterschaft am 13. März 1927 vor 7.000 Zuschauern in Bremen. Es endete mit 4:1 für den HSV.

Das erste Aufeinandertreffen der beiden Teams in der Bundesliga war ein 4:2-Heimsieg für Werder am 12. Oktober 1963 vor 40.000 Zuschauern.

Das Spiel am 22. April 2009 war das erste, das nicht nach 90 Minuten entschieden oder beendet war – und der Auftakt zu vier Aufeinandertreffen innerhalb von 19 Tagen:

22. April 2009, DFB-Pokal-Halbfinale – Bremen siegte in Hamburg mit 3:1 nach Elfmeterschießen. Tim Wiese hielt drei Elfmeter.

30. April 2009, UEFA-Cup-Halbfinal-Hinspiel – Hamburg siegte in Bremen mit 1:0.

7. Mai 2009, UEFA-Cup-Halbfinal-Rückspiel – Bremen siegte in Hamburg dank einer Papierkugel mit 2:3. Die Kugel war das zusammengeknüllte Papier der Choreografie, die anschließend nach vorne geworfen worden war und auf dem Rasen landete. Bei einem Rückpass von Michael Gravgaard auf Frank Rost touchierte der Ball das Papier und versprang ins Aus. Aus der folgenden Ecke erzielte Bremen das 3:1.

10. Mai 2009, 31. Spieltag der 1. Bundesliga – Werder siegte zu Hause mit 2:0; der HSV stand völlig neben sich und konnte Werder Bremen kaum etwas entgegensetzen.

2012
Das Finale dahoam – Bayerns Pleite

Das Champions-League-Finale 2012 fand in der Münchner Allianz Arena statt. Ein Heimspiel also für den FC Bayern München, der im Finale am 19. Mai auf den Chelsea FC traf. Doch die Euphorie über das „Finale dahoam“ wandelte sich kurz vor Ende der 90 Minuten in ein Drama und schließlich eine Tragödie.

Bayern, das in jener Saison 2011/12 weder Meister noch DFB-Pokal-Sieger geworden war, wollte die Gunst des Heimspiels nutzen, um doch noch einen Titel zu gewinnen. Das Team spielte energisch und offensiv. Chelsea spielte mit seinen zahlreichen erfahrenen, älteren Spielern sehr defensiv und reagierte eher. Die Münchner dominierten die Partie. Bereits nach 24 Minuten verzeichnete der FCB sieben Eckstöße, Chelsea keinen. Zum Ende der 90 Minuten waren es 17:1 Eckstöße und 27:7 Torschüsse. Das Spiel ging dennoch mit 1:1 in die Verlängerung, nachdem Didier Drogba in der 88. Minute den Ausgleichstreffer erzielen konnte.

In dieser Verlängerung blieb alles wie gehabt: Bayern dominierte, konnte aber keine Chance nutzen und verschoss auch noch einen Foulelfmeter. Chelsea stand sehr defensiv. So kam es zum Elfmeterschießen, bei dem der Torhüter des Chelsea FC, Petr Čech, sowohl gegen Ivica Olić als auch Bastian Schweinsteiger parieren konnte. Chelsea gewann das Elfmeterschießen mit 4:3 und konnte seinen ersten internationalen Titel feiern.

2013
Das deutsche Finale in Wembley

Deutschland und Wembley … diese Beziehung ist seit 1966 sehr kompliziert. Dass sich ausgerechnet in diesem Stadion, in dem das Männernationalteam der Bundesrepublik Deutschland 1966 wegen eines umstrittenen Nicht-Tores den WM-Titel verpasste, zwei deutsche Teams im Champions-League-Finale gegenüberstehen, führte zu allerlei Wortspielakrobatik in der Presse.

Das deutsche Clasicò in Wembley. FC Bayern München gegen Borussia Dortmund. Ein Jahr zuvor hatte Bayern im eigenen Stadion den Henkelpott nicht gewinnen können, nun stand man dem Ligakonkurrenten gegenüber. Jürgen Klopp gegen Jupp Heynckes.

Das Spiel war durchaus ein Leckerbissen. Dortmund begann furios mit hoher Laufintensität, Bayern kam erst nach dem ersten Drittel dank einer taktischen Änderung ins Spiel. Dann begann die richtig spannende Phase, in der auch die Tore fielen. Eins für Dortmund, zwei für die Bayern. Das letzte fiel erst kurz vor Ende der 90 Minuten.

Und damit war nicht nur die Partie zu Ende. Es war auch das vorerst letzte Spiel von Jupp Heynckes als Trainer des FC Bayern und des Dortmunder Spielers Mario Götze, der ab der folgenden Saison für den FC Bayern spielten.

2014
Das Nationalteam der Herren wird Weltmeister

Die meisten von uns wissen, was sie am 13. Juli 2014 gemacht haben. Und die meisten werden wohl das Finalspiel der Männer-WM gesehen haben, in dem Deutschland in der Verlängerung mit 1:0 gegen Argentinien gewinnen konnte.

Die Weltmeisterschaft fand in Brasilien statt – erst zum zweiten Mal seit dem Sommer 1950. Was bleiben für Erinnerungen an dieses so erfolgreiche Turnier? Unabhängig vom Finalspiel und dem jubelnden Mario Götze? Ist es der Kantersieg der Deutschen gegen Brasilien? Luis Suarez’ Biss? Das Freistoßspray oder die Torlinientechnik? Die häufigen Trinkpausen angesichts des schwülen Klimas? Die beleuchtete Jesus-Statue in Rio de Janeiro? James Rodriguez’ Volleyschuss im Achtelfinale oder Angela Merkels Jubelfäuste und Selfies mit Lukas Podolski? Was auf jeden Fall bleibt, ist der Titel dieses Teams unter Jogi Löw.

2015
Der Sommermärchen-Skandal wird publik

Gut ein Jahr, nachdem Deutschland zum vierten Mal Weltmeister geworden war, veröffentlicht der Spiegel einen Artikel, wonach der ehemalige Chef von Adidas, der mittlerweile verstorbene Robert Louis-Dreyfus, dem DFB im Vorfeld der WM 2006 einen Kredit von 10,3 Millionen Schweizer Franken geliehen hatte. Eine schwarze Kasse für den Verband. Aus dieser waren laut Spiegel vier Mitglieder des Abstimmungskommitees geschmiert worden. Als Dreyfus sein Geld zurückforderte, paktierte der DFB demnach mit der FIFA und zahlte dem Weltfußverband 6,7 Millionen Euro für ein Kulturprogramm, das nie realisiert wurde. Das Geld erhielt dann Dreyfus von der FIFA. Bereits vor der WM 2006 war immer wieder gemunkelt worden, dass ein paar Stimmen für die Vergabe nach Deutschland gekauft gewesen seien.

Der DFB erläuterte in einer öffentlichen Erklärung, dass man intern bereits die Vergabe überprüft habe, aber es „keinerlei Hinweise auf Unregelmäßigkeiten“ gebe. Lediglich die im April 2005 getätigte Zahlung von 6,7 Millionen Euro an die FIFA sei möglicherweise nicht dem angegebenen Zweck entsprechend verwendet worden.

Die Gerüchteküche begann zu brodeln, das Finanzamt Frankfurt stellte Untersuchungen an. Im Juli 2017 stand eine Steuerrückzahlung von etwa 26 Millionen Euro seitens des DFB im Raum, die im Oktober auf 19,2 Millionen festgesetzt wurde. Auch wurde dem DFB für das Jahr 2006 rückwirkend die Gemeinnützigkeit abgesprochen, nicht aber ab 2006 für die folgenden Jahre.

Seit 2018 prüft die Staatsanwaltschaft, ob die drei Akteure, die beim DFB hauptverantwortlich für die WM 2006 waren – der damalige DFB-Präsident Theo Zwanziger, der damalige DFB-Pressesprecher Wolfgang Niersbach und Horst R. Schmidt – Steuern in Höhe von circa 13,7 Millionen Euro hinterzogen haben. Die drei hatten zunächst Erfolg mit ihrem Antrag beim Landgericht Frankfurt, das Hauptverfahren nicht zu eröffnen (9/2018). Im März 2019 wurde offenkundig, dass das Hauptverfahren nun doch im April 2019 eröffnet werde. Doch die Eröffnung wurde im Frühjahr 2019 vom Landgericht Frankfurt abgelehnt. Dieser Entscheid wurde zwar im Herbst des gleichen Jahres revidiert, aber die Eröffnung des Verfahrens nun auf 2020 verschoben.

2016
Olympiasieg der DFB-Frauen und Silber für die Männer

Zwei Jahre nach der Männer-WM fand in Brasilien das olympische Fußballturnier statt, an dem zwei deutsche Nationalteams teilnahmen: das Frauennationalteam und das Männer-U21-Team. Und für beide war das Turnier äußerst erfolgreich. Die Männer wurden Zweiter, die Frauen gewannen ihren Wettbewerb. Es war das erste Mal bei einem olympischen Sommerturnier, dass zwei Teams eines Landes im Finale standen. Außerdem wurden Nils Petersen und Melanie Behringer Torschützenkönig*in. Melanie Behringer ist damit die erste Torschützenkönigin, die auch Olympiasiegerin wurde. Das Turnier war für Nationaltrainerin Silvia Neid ebenso wie für U21-Nationaltrainer Horst Hrubesch das Ende ihrer Amtszeit.

Die Karriere von Silvia Neid im Überblick
Silvia Neid, 1964 in Walldürn im Odenwald geboren, war aktive und erfolgreiche Spielerin und anschließend ebenso erfolgreiche Trainerin. Sie konnte eine Vielzahl an Erfolgen und Rekorden erreichen. Als Spielerin wurde sie 7x Deutsche Meisterin, 6x DFB-Pokal-Siegerin und erzielte das „Tor des Monat“ im Mai 1988. Außerdem war sie von 1982 bis 1996 Nationalspielerin, meistens Kapitänin, gewann 3x die Europameisterschaft (sie erhielt auch das herzallerliebste Kaffeeset vom DFB) und wurde 1x Vizeweltmeisterin. Insgesamt spielte sie 111 Partien für das deutsche Team und erzielte dabei 48 Tore – welch großartige Quote! Schon ab 1996, während ihrer Karriere als Spielerin, arbeitete sie auch als Trainerin. Zunächst im Jugendbereich, dann als Co-Trainerin mit Tina Theune. 2005 beerbte Silvia Neid Theune schließlich und blieb bis 2016 Nationaltrainerin. Sie wurde unter anderem 2x Weltmeisterin (davon 1x als Co-Trainerin) mit dem Nationalteam und 5x mit Jugendteams, wurde 5x Europameisterin (davon 3x als Co-Trainerin), erhielt 3x die olympische Bronzemedaille (davon 2x als Co-Trainerin) und 2016 die Goldmedaille. Sie wurde mit den Verdienstorden der Länder Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg ausgezeichnet und bekam das Bundesverdienstkreuz am Bande, wurde zur DOSB-Trainerin des Jahres gewählt und 3x zur FIFA-Trainerin des Jahres. Letzteres ist ein Erfolg, den kein*e Trainer*in ihr bislang streitig machen konnte. Nach ihrem Rücktritt wurde sie 2016 Leiterin der neuen Scoutingabteilung Frauen- und Mädchenfußball im DFB und ist seit 2019 Teil der „Hall of Fame des deutschen Fußballs“.
Die Karriere von Horst Hrubesch im Überblick
Horst Hrubeschs Karriere lässt sich knapper zusammenfassen, aber sie ist nicht weniger bemerkenswert. Er wurde 1951 in Hamm in Nordrhein-Westfalen geboren und spielte während seiner aktiven Karriere für Rot-Weiss Essen, den HSV und Borussia Dortmund sowie in Belgien für Standard Lüttich. Drei Deutsche Meisterschaften, ein Europapokal der Landesmeister, Europameister und Vize-Weltmeister stehen beim passionierte Angler zu Buche. Anders als Neid wurde er nach der aktiven Karriere nicht direkt Nationaltrainer im Jugendbereich. Zunächst übernahm Hrubesch erfolgreich die Proficlubs Rot-Weiss Essen und Dynamo Dresden. Während der EM 1990 war er Co-Trainer von Erich Ribbeck, anschließend begann Hrubesch Karriere als Jugendtrainer. Er coachte die U19, die U20, die U21, die U18 und ab 2013 erneut die U21, die er zum Schluss seines Engagements 2016 eben zum zweiten Platz bei Olympia führte. Seitdem übernahm er noch interimsweise zunächst das Amt des DFB-Sportdirektors (2017) und dann das des Frauen-Nationalteams (2018).

2017
Einführung des VAR

Über Schiedsrichter*innen-Entscheidungen wird seit bald hundert Jahren diskutiert. Das führte unter anderem dazu, dass in den 1950er Jahren Fernsehanstalten gebeten wurden, keine Zeitlupen zu zeigen. Denn durch diese konnte jede Fehl- oder strittige Entscheidung der Schiedsrichter*innen überprüft und verbreitet werden und man sorgte sich um die Autorität.

In den 1980er und insbesondere den 1990ern wurde immer wieder thematisiert, ob man den Spieloffiziellen ein technisches Instrument an die Hand geben könne, um Entscheidungen zu überprüfen. FIFA-Präsident Joseph Blatter und auch UEFA-Präsident Michel Platini waren strikte Gegner technischer Hilfsmittel und bremsten die Entwicklung der Torlinientechnik. Auch der Test in den Niederlanden mit TV-Bildern war ihnen ein Dorn im Auge: Per Funk waren Schiedsrichter*innen und Assistent*innen mit weiteren Assistent*innen verbunden, die auf die Fernsehbilder zugreifen durften – und so die Entscheidungen auf dem Platz überprüfen konnten.

Der Test dauerte von 2011 bis 2015. Dann wurden die sehr positiven Testergebnisse dem International Football Association Board (IFAB) auf dessen jährlicher Generalversammlung vorgestellt. Die vier britischen Verbände waren zuvor sehr skeptisch, nach der Vorstellung aber zur Einführung bereit. Nur Joseph Blatter blieb strikt dagegen. Man einigte sich, „video replay“ als dreijähriges Experiment durchzuführen. Unter anderem der DFB war den Möglichkeiten, die eine Videoüberprüfung bot, sehr aufgeschlossen und einer der Verbände, die an dem Experiment teilnahmen. So startete in der Saison 2016/17 zunächst die Offline-Testphase in der 1. Bundesliga, bei der die Eingriffe geübt und die technischen Mittel eingerichtet werden konnten. In den Spielzeiten 2017/18 und 2018/19 wurde dann das Experiment durchgeführt.

Die Ergebnisse während der Testphase wurden erneut als so positiv bewertet, dass auch bei der WM 2018 die Videoüberprüfung eingesetzt wurde. Nach Beendigung des Experiments wurde die Videoüberprüfung freigegeben. Jede Liga kann nun entscheidet, ob sie die Technik einführen möchte oder nicht.

2018
WM-Aus in der Vorrunde für das Nationalteam der Herren

Für manche war es eine herbe Enttäuschung oder bittere Überraschung, andere hatten schon vermutet oder gar gehofft, dass Deutschland sich bei der WM 2018 nicht für das Achtelfinale qualifizieren würde. Als es dann tatsächlich geschah, las man häufig von dem Fluch, den schon so manch Weltmeister erlitten hatte. Und tatsächlich hat sich bei den Herren nur einmal seit 2002 der amtierende Weltmeister über die Vorrunde hinaus qualifiziert.

Allenthalben wurden Gründe gesucht: Zu wenig Veränderung? Zu viel Selbstgefälligkeit? Woran lag es? Spieler? Trainer? DFB? Wie hatte das passieren können?

Bereits das erste Spiel verlor Deutschland überraschend mit 0:1 gegen Mexiko. Zwar konnte das Team sein zweites Spiel gegen Schweden mit 2:1 gewinnen, aber das nur mit Dusel.
Viele hofften nach dem Sieg gegen Schweden darauf, dass das Glück zurückgehrt war, aber dies war bekanntermaßen nicht der Fall: Südkorea schlug Deutschland im letzten Gruppenspiel mit 2:0. Trotz behäbigem Spielaufbau und ungenauen Flanken und Pässen konnte das deutsche Team zwar ein paar Torchancen kreieren, nutze jedoch keine davon. Südkorea wiederum konnte diese Schwerfälligkeit über 90 Minuten nicht für sich nutzen, schoss aber in der Nachspielzeit zwei Tore. Deutschland schied als Gruppenletzter aus.

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Beitragsbild: Danilo Borges/copa2014.gov.br Licença Creative Commons Atribuição 3.0 Brasil [CC BY 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by/3.0)]

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