Hoch-professionelle Fußball-Romantik – revisited

Liga 3 – ein Saisonrückblick

Vor dem Beginn der Drittligaspielzeit 2015/2016 gingen wir hier bei 120minuten der These auf den Grund, ob die 3. Liga interessanter und relevanter wäre denn je. Wir beleuchteten die dritthöchste deutsche Spielklasse hinsichtlich ihrer fußballerischen Qualität, schauten auf die wirtschaftliche Situation und ließen natürlich auch die Fan-Perspektive nicht zu kurz kommen. Inzwischen ist die letzte Minute gespielt, das letzte Tor geschossen und die letzte Entscheidung hinsichtlich des Aufstiegs in die 2. Bundesliga gefallen – Zeit also, Bilanz zu ziehen.

In unserer Retrospektive auf die 3. Liga 2015/2016 gibt Sebastian Kahl eine sportliche Einschätzung der Spielklasse ab; Endreas Müller interviewte sowohl Fedor Freytag, der “Drittliga-Urgestein” FC Rot-Weiß Erfurt die Daumen drückt als auch Eric Spannaus, dessen SG Dynamo Dresden die Liga souverän in Richtung 2. Bundesliga verließ. Alex Schnarr sprach mit Frank Rugullis, seines Zeichens Leiter des Online-Bereichs bei MDR Sachsen-Anhalt, über die 3. Liga aus Medien-Perspektive, während Christoph Wagner die Spielzeit und insbesondere das hervorragende Abschneiden des 1. FC Magdeburg aus dem fernen Paris verfolgte und zum Abschluss des Textes seine Eindrücke schildert. Ist die 3. Liga also der Ort hoch-professioneller Fußballromantik?

Autoren: Sebastian Kahl (yyfp.rocks), Endreas Müller (endreasmueller.blogspot.de), Christoph Wagner (anoldinternational.co.uk) und Alex Schnarr (nurderfcm.de)

Die 3. Liga als Zweieinhalbklassengesellschaft

Das Klassement der 3. Liga lässt sich heuer in zweieinhalb Gruppen einteilen: An der Spitze zog Dynamo Dresden einsame Kreise. Am dritten Spieltag übernahm die SGD die Tabellenführung und gab sie nicht mehr ab. Nebenbei brach die Mannschaft von Uwe Neuhaus den vereinsinternen Rekord für den besten Saisonstart, blieb die ersten zwölf Partien ungeschlagen. Dresden stellt zwei der treffsichersten Stürmer, den (auch historisch) besten Vorlagengeber und insgesamt die beste Offensive der Liga. Der Aufstieg schien bereits frühzeitig gebucht. Einzig vor Weihnachten durchlebten die Schwarz-Gelben eine Schwächephase (fünf Unentschieden in Folge), wirkten etwas überspielt. Vier Spieltage vor Schluss war die Rückkehr in die 2. Bundesliga auch rechnerisch durch. 

Hinter Dresden stritten sich sieben, acht Teams um den weiteren Aufstiegsrang, die Teilnahme an der Relegation und den Einzug in den DFB-Pokal. Erzgebirge Aue bastelte nach dem Abstieg aus Liga 2 2015 eine völlig neue Mannschaft, die am Ende die beste Defensive der Liga stellte. Das war auch nötig, denn mit im Schnitt nur knapp einem geschossenem Tor pro Partie waren die Veilchen auf der anderen Seite des Platzes eher harmlos. Interessant auch, dass keine Mannschaft weniger Spieler einsetzte als Aue (19, wie auch Münster). Den Titel als bestes Bollwerk der Liga hätten ihnen fast noch die Würzburger Kickers streitig gemacht. Die Aufsteiger arbeiteten sich dank ihrer soliden Abwehr still und heimlich bis auf den Relegationsplatz vor und konnte die Saison mit dem Aufstieg krönen – ein Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga.

Einen ähnlichen Umschwung legte Sonnenhof Großaspach hin, die im Vorjahr noch auf Rang 15 landeten. Beide Teams profitieren vom ruhigem Umfeld. Anders die Situation bei den Westfalen: Sowohl der VfL Osnabrück als auch Preußen Münster hätten sich mit mehr Konsequenz von den Verfolgern absetzen können. Die Lila-Weißen tauschten bereits kurz nach Saisonbeginn den Trainer, die Schwarz-Weiß-Grünen zur Winterpause; lagen da auf Rang sechs. Mit dieser Platzierung wären die Verantwortlichen beim 1. FC Magdeburg bereits mehr als zufrieden gewesen – am Ende wurde es gar der vierte Platz. Für die Aufsteiger ging es eigentlich nur um den Klassenerhalt. In der Hinserie nahmen sie die Euphorie aus der gelungenen Qualifikation für Liga 3 mit, Torjäger Beck schloss nahtlos an (40% der Teamtore, höchste Abhängigkeit). Mit dem Frühlingsanfang und dem Erreichen der 45 Punkte-Marke ging den Magdeburgern etwas die Luft aus, sonst wäre nach oben möglicherweise sogar noch mehr drin gewesen. Fortuna Köln schließt die Gruppe derjenigen Mannschaften ab, die fast bis zum Schluss zu den Aufstiegs- bzw. Pokalaspiranten zählten. Sieben Remis sind Liga-Tiefstwert und Zeugnis der Hopp-oder-Topp-Spielweise. Die Südstädter waren vorne wie hinten immer für Tore gut.

Im Schatten der übermächtigen Dresdner wurde der Kampf um die vorderen Ränge zum Schneckenrennen. Die Teams auf den einstelligen Tabellenplätzen verabschiedeten sich erst spät. Ein Grund: Jedes Team (Ausnahme Großaspach) spielte eine Serie von mindestens fünf sieglosen Partien, selbst Dresden, Aue und Osnabrück. Das klare Saisonziel ‘Aufstieg’ hatten denn auch nur die Dresdner ausgegeben. Vielen Vereinen genügte es schon, nichts mit dem Abstiegskampf zu tun zu haben. Die Auswirkungen eines Absturzes in die Regionalliga wären desaströs. Dennoch plagten das Gros der Mannschaften im Laufe der Spielzeit akute Abstiegssorgen. Nur der VfB Stuttgart II schien bereits einige Wochen vor Saisonende wirklich abgehängt. Der Rest spielte ‘Reise nach Jerusalem’, bis es dann am letzten Spieltag noch dramatisch wurde. Am Ende erwischte es neben dem VfB II mit den Kickers den Rivalen in der eigenen Stadt, dazu musste Energie Cottbus den bitteren Gang in die vierte Liga antreten.

Bei Rot-Weiß Erfurt und dem Chemnitzer FC wirkte ein Trainerwechsel. Unter Krämer respektive Köhler gelang der Tabellenritt von der Abstiegszone in die obere Hälfte. Auch Hansa Rostock stabilisierte sich nach einem Wechsel an der Seitenlinie. Den vollzogen übrigens zehn der 20 Teams, Energie Cottbus und der Hallesche FC gleich doppelt. Die Lausitzer legten zwar die zweitbeste ungeschlagene Serie der Saison hin (13 Partien), kamen aufgrund der vielen Unentschieden aber nicht recht vom Fleck. Halle krankte im Frühjahr daran, dass ein halbes Dutzend Stammspieler im Sommer wechseln würde. Der letzte Biss fehlte. Holstein Kiel hielt wiederum an Karsten Neitzel fest, trotz des zwischenzeitlich letzten Tabellenplatzes. Und wurde für die Konstanz belohnt: die Störche landeten im gesicherten Mittelfeld. Der FSV Mainz II begeisterte in der Hinrunde mit tollem Offensivfußball, zahlte in der Rückrunde Lehrgeld. Wie auch der SV Werder Bremen II, ein Grund: Keine Mannschaft musste mehr Spieler einsetzen, 38! Die Stuttgarter Kickers trumpften zunächst durch ein gutes Winter-Transferfenster noch auf, kletterten in der Jahrestabelle ins oberste Drittel und konnten den Absturz ins Amateurlager dennoch nicht verhindern. Bei Wehen Wiesbaden war die Entwicklung durch die sieglosen Monate Februar und März gewissermaßen gegenläufig, erst am letzten Spieltag gelang der Klassenerhalt. Zweitliga-Absteiger VfR Aalen drohte zwischenzeitlich durch eine schlechte Rückrunde durchgereicht zu werden, landete dann aber einen Punkt über den ominösen Strich auf dem 15. Rang.

Die Zusammenfassung verdeutlicht – eine Saison in Liga 3 verläuft selten geradlinig. Die Mannschaften sind sehr eng beieinander und es kann sehr schnell in der Tabelle nach oben oder unten gehen. Zwischen der besten und schlechtesten Platzierung im Saisonverlauf lagen bei Drittligateams im Schnitt mehr als 12 Tabellenplätze. In 1. und 2. Bundesliga beträgt die Schwankung im Saisonverlauf lediglich etwa 8 Tabellenplätze (wobei natürlich auch die zwei zusätzlichen Startplätze in Liga 3 eine Rolle spielen).


Die 3. Liga in Zahlen

Glückwunsch an den FC Erzgebirge Aue zum Staffelsieg. Staffelsieg? Die Veilchen beendeten die Spielzeit 2015/16 doch acht Punkte hinter der SG Dynamo? Nicht in der Ost-Meisterschaft. Im direkten Vergleich der acht Mannschaften aus der ehemaligen DDR schnitten die Auer am besten ab, holten 27 aus 42 möglichen Punkten. So ein Tabellenfilter ist eine nette Spielerei, die Auer feiern wohl eher den Aufstieg. Es verdeutlicht aber auch eines der begleitenden Themen dieser Saison. Die 3. Liga wurde früh zur Ostalgie-Liga erklärt. Oder verklärt?

Die Städte Aue und Rostock trennen 500 Kilometer. Trotzdem werden die Teams häufig unter der Überschrift ‘Ostfußball’ subsummiert. Nach der Wende krankten viele Vereine an ähnlichen Symptomen, landeten durch anhaltende Misswirtschaft in der Bedeutungslosigkeit oder gar Insolvenz. Der 1. FC Magdeburg brauchte schließlich 25 Jahre, um im Profifußball anzukommen. Die Umstände und Hintergründe sind so zahlreich und vielfältig wie es eben Vereine im Osten gibt. Wichtig ist: Im Sommer 2015 waren acht Klubs aus der früheren DDR-Oberliga in einer gesamtdeutschen Spielklasse vereint, so viele wie nie. Und das sorgte für einen Zuschauerboom.

2.687.807 Fans besuchten die insgesamt 380 Partien, so viele wie nie. Mit Einführung der eingleisigen 3. Liga waren es im Schnitt 2,2 Millionen Stadionbesucher pro Spielzeit. Im Ligavergleich lagen die acht Ost-Vereine allesamt unter den Top-10. Nur Osnabrück (Platz 4) und Münster (8) mischten sich noch dazwischen. Dresden und Magdeburg waren mit ca. 27.500 respektive 18.500 die Zugpferde. Magdeburg würde sich sogar in der 2. Bundesliga noch auf Rang 10 einsortieren. Aber auch Rostock und Chemnitz verzeichneten einen enormen Anstieg. Liegt das nun an der höheren Fußballbegeisterung in der Region? Dresden und Aue profitierten vom Aufstiegsrennen. Magdeburg schwamm durchweg auf einer Welle der Euphorie. In Chemnitz dagegen passte sich der Fanzuspruch eher Mannschaftsleistung und Wetter an. Während der mageren Wintermonate verloren sich kaum 5.000 Himmelblaue auf den Rängen.

Was daran liegen, dass es meist auch möglich war, den Spielen gemütlich vom heimischen Sessel aus beizuwohnen – zumindest für Fans aus dem Sendegebiet des MDR. Während Anhänger des SV Wehen Wiesbaden ihre Elf lediglich zweimal im TV bewundern konnten, sahen die Dresdner ihre SGD bei fast jeder Partie. Das sind natürlich die Extrembeispiele. Allerdings tat sich der MDR im Vergleich mit anderen regionalen Sendeanstalten durchaus hervor, was die Übertragung der 3. Liga anging. Denn die Quote stimmte, was sowohl die Marktanteile als auch die Abrufzahlen bei den Livestreams belegen:

Abrufzahlen Livestreams

Bereits die Relegationsspiele des 1. FC Magdeburg verfolgten zu Spitzenzeiten 740.000 Zuschauer. Das entsprach knapp 23 Prozent Marktanteil. Werte, die Dresden in der laufenden Saison ebenfalls mehrmals erreichte oder noch übertraf. Die beste Quote brachten jeweils Ost-Duelle. Einzig die Ost-Teams profitierten davon nicht. Denn für die TV-Rechte erhalten die 20 Vereine der 3. Liga 12,8 Millionen Euro, insgesamt. Zum Vergleich: In ihrer letzten Saison in der 2. Liga kassierten die Auer rund 6 Millionen Euro, allein.

Dahin verabschieden sich die Erzgebirgler nun auch wieder. Da Dresden ebenfalls aufsteigt und Cottbus den bitteren Gang in die Regionalliga antreten muss, dürfte auch die Ostalgie-Liga Geschichte sein. Die inoffizielle Meisterschaft wird es wohl nicht auf den Auer Briefkopf schaffen.


Genauso wenig, wie vermutlich “Drittliga-Gründungsmitglied” beim FC Rot-Weiß Erfurt in der Kopfzeile stehen wird und das, obwohl die Mannschaft aus der Thüringer Landeshauptstadt nach dem Abstieg der Stuttgarter U23 inzwischen die einzige Mannschaft ist, die seit Bestehen der Liga durchgängig dabei ist. Endreas Müller sprach mit Fedor Freytag über die Saison der Rot-Weißen und die Perspektiven von Liga und Team:

Interview mit Fedor Freytag, Anhänger des FC Rot-Weiß Erfurt und Blogger auf Stellungsfehler.de

EM: Rot-Weiß Erfurt steckte in dieser Saison lange im Abstiegskampf. Inwiefern spiegelt der Tabellenstand in dieser Liga das wirkliche Leistungsvermögen der Mannschaften wider?

FF: Dynamo Dresden war die dominante Mannschaft der Liga. Dies bildet sich auch in der Tabelle ab. Deren Vorrunde war überragend, danach gab es einen Effekt, den die Statistiker Regression zum Mittelwert nennen. Würzburg und Aue stehen – jedenfalls für mich – überraschend da oben. Wobei sich die Kickers auf der Basis eines eingespielten Teams sehr smart verstärkt haben. Und Aue hat den Nachweis erbracht, dass auch eine völlig neu zusammengestellte Mannschaft eine stabile Saison auf hohem Niveau spielen kann. Für mich ist Dotchev ja der Antichrist, aber er hat da zweifellos einen großartigen Job gemacht.
Tja, was den Rest betrifft, empfiehlt sich ein Blick auf die Tabelle um den 30. Spieltag herum. Da existierte kein Mittelfeld mehr. So ab Platz 7 oder 8 drohte der Abstieg. Inzwischen hat sich die Tabelle auch nach unten ausdifferenziert, aber lange Zeit war sie ein Beleg für die These, dass ausgeglichene Etats einen ebensolchen Wettbewerb mit sich bringen.

EM: Rot-Weiß Erfurt ist eine Art Dauergast in Liga 3. Siehst Du einen weiteren dauerhaften Verbleib in der Liga als Erfolg oder muss der Blick nach oben gerichtet werden?

FF: Der Abstieg des VfB II steht fest. Damit sind wir der einzige Verein, der seit der Gründung der Liga durchgängig in ihr spielt. Nach dieser Saison ist das eindeutig ein Erfolg. Allerdings gab es schon Jahre, in denen wir oben mitgespielt haben. Damals war die Bewertung natürlich eine völlig andere. Für einen Verein wie RWE ist ein Aufstieg nicht planbar. Planbar sind nur kontinuierliche Verbesserungen in allen für den sportlichen Erfolg relevanten Bereichen. Die wiederum basieren auf einer Konsolidierung der finanziellen Situation. Ich erwarte keine Wunderdinge, wenn die neue Arena im Juli eröffnet wird. Aber eine schrittweise Verbesserung der Ertragslage muss damit zwingend einhergehen. Dies war ja auch das alles überragende Argument für den Komplettumbau des Stadions.

EM: Wo würdest Du RWE gern in fünf Jahren sehen?

FF: Natürlich würde ich den FC Rot-Weiß Erfurt gerne in der Fußballbundesliga sehen. Man muss Darmstadt nicht mögen, aber eine solche Cinderella-Story lässt jeden Fan eines chronisch absturzgefährdeten Drittligisten träumen. Sehr realistisch ist das selbstredend nicht, eben weil es so selten passiert. Quasi Jackpot. Für den Moment wäre ich schon froh, wenn es gelänge den Vertrag mit Stefan Krämer zu verlängern. Mal einen guten Trainer bei der kontinuierlichen Verbesserung einer Mannschaft zu erleben, das ist im Hinblick auf meinen Verein die exzentrischste Hoffnung, der ich mich hingebe.

Danke für das Gespräch!


Nicht in die Fußballbundesliga, dafür aber ins Unterhaus schaffte es die SG Dynamo Dresden in von Fedor Freytag schon angesprochener, vollkommen souveräner Manier. Klar, dass man als Anhänger der SGD mit der just abgeschlossenen Drittliga-Saison eigentlich nur zufrieden sein kann. Nun geht es in der kommenden Spielzeit unter anderem gegen den FC St. Pauli und die Roten Teufel vom Betzenberg. Über die Perspektiven der Mannschaft aus der sächsischen Landeshauptstadt, die abgelaufene Saison und die 2. Liga gibt Eric Spannaus im 120minuten-Interview Auskunft:

Interview mit Eric Spannaus, Buchautor und Anhänger der SG Dynamo Dresden

EM: Werden Dir die Ostduelle aus Liga 3 in der 2. Bundesliga fehlen und wenn ja, warum bzw. warum nicht?

ES: Prinzipiell fand ich die vielen Ostderbys in diesem Jahr sehr reizvoll und spannender als die in der kommenden Saison anstehenden Duelle gegen den SV Sandhausen oder den 1.FC Heidenheim. Die ostdeutschen Mannschaften und Fankurven stehen unter Strom und geben alles. Nicht umsonst haben wir unsere einzigen Niederlagen dieser Saison gegen Cottbus und Erfurt erlitten. Die nostalgieträchtige Ostmeisterschaft in Liga 3 ging nicht an Dynamo, sondern die für mich Überraschungsmannschaft der Saison, Erzgebirge Aue. 6 Mannschaften, welche Dynamo und Aue nicht in die 2. Bundesliga folgen werden, werden einzig durch Union Berlin aufgefangen. Auf die freue ich mich auch sehr, es verdeutlicht aber um so mehr, wie viel Nostalgie verloren gehen wird.
Doch sieht man mal von den feuchten Augen deswegen ab, haben Ostduelle auch Nebenseiten, auf die ich gern verzichten kann, wie zum Beispiel Rostock im Herbst 2014 und Magdeburg vor wenigen Wochen.

EM: In welche Spielklasse gehört Dynamo Dresden für dich langfristig?

ES: Wir Fans der SGD sind bekannt, schnell überschwänglich zu werden. Die einzig würdige Spielklasse ist zumindest die Champions League, weniger muss es nicht sein.
Doch mal ganz im Ernst, wir haben 2 Anläufe in der 2. Bundesliga genommen und sind zweimal mit Pauken und Trompeten gescheitert. Die langfristige Spielklasse sollte daher nicht ganz oben zu finden sein, sondern etwas realistischer in der 2. Bundesliga. Wichtige Spieler haben und werden vielleicht auch noch den Verein verlassen, ob Ralf Minge jedesmal mit seinen Verpflichtungen ins Schwarze trifft, ist nicht gewiss. Lass uns erstmal ankommen und mithalten können, nach oben dürfen Ziele immer gern verschoben werden.

EM: Was war deiner Meinung nach Dynamos Erfolgsgeheimnis, um sich in der relativ ausgeglichenen 3. Liga so absetzen zu können?

ES: Das ist wohl die einfachste Frage. Welche Schlagzeilen hat Dynamo diese Saison geschrieben? Wie viel außersportlicher Knatsch und innermannschaftliche Scharmützel haben die Gazetten beherrscht?

Danke für das Gespräch!


Glücksfall 3. Liga

Die Drittligasaison 2015/2016 war auch aus Medienperspektive interessant, was nicht zuletzt an der bereits mehrfach zitierten ‘Oberliga 2.0’ bzw. der ‘Ostmeisterschaft’ zwischen Dynamo Dresden, Erzgebirge Aue, dem 1. FC Magdeburg, dem Chemnitzer FC, Energie Cottbus, dem Halleschen FC, dem F.C. Hansa Rostock und dem FC Rot-Weiß Erfurt lag. Einen “besonderen Glücksfall” stellte die 3. Liga demzufolge für den Mitteldeutschen Rundfunk dar, wie Frank Rugullis, Leiter Online bei MDR Sachsen-Anhalt, im Gespräch mit 120minuten erläutert. Jener Glücksfall ergäbe sich dabei nicht nur aus dem Umstand, dass die so genannten ‘Ostclubs’ vom Potenzial her durchaus den Vergleich mit Bundesligisten nicht scheuen müssen, sondern auch aus einer für den MDR günstigen TV-Rechte-Lage in Liga 3. Während die ersten beiden Profiligen vollständig von Sportschau und Co. abgedeckt werden, ergibt sich für die regionalen Sender, je weiter man die Ligenpyramide nach unten schaut, ein größeres Maß an Gestaltungsfreiheit. Und dann hilft es natürlich, wenn man als MDR Sachsen-Anhalt zum Beispiel den 1. FC Magdeburg und den Halleschen FC und damit mindestens zwei spannende Derbys pro Saison direkt vor der Haustür hat.

Allerdings hängt der Medienerfolg der 3. Liga Rugullis zufolge nicht unbedingt ausschließlich an den Ostderbys, weil die Liga insgesamt ein unheimlich spannendes Format ist, wie ja u.a. auch die Ausführungen zu Beginn des Beitrags und die Einschätzung von Fedor Freytag belegen. Die Ausgeglichenheit der Liga sorgt dementsprechend für Spannung und Zuschauerinteresse, was natürlich auch der journalistischen Arbeit dienlich ist: Die 3. Liga halte einfach auch abseits von ‘Elb-Classico’ (Dynamo – FCM), ‘Sachsen-Anhalt-’ (FCM – HFC) und ‘Sachsen-Derby’ (Aue – CFC) jede Menge Geschichten bereit. Dabei ist die Frage, was im Zusammenhang mit der 3. Liga aus Medien-Perspektive eigentlich ‘Erfolg’ bedeutet, nicht mal eben in 2, 3 Sätzen zu beantworten; in Rugullis’ professionellem Kontext beschäftigen sich ganze Arbeitsgruppen mit dieser Thematik. Natürlich spielen ‘harte Faktoren’ wie Klickzahlen und Webseiten-Trackings eine (ziemlich große) Rolle; gleichzeitig schaut man beim MDR aber auch auf qualitative Kriterien wie die Wahrnehmung der eigenen Formate aus der Perspektive von Multiplikatoren und Fans, der Resonanz in den einschlägigen Fan-Foren oder darauf, welche Beiträge des MDR wo verlinkt werden.

Aus der Sicht von MDR Sachsen-Anhalt waren es im Online-Bereich vor allem die analytischen Texte über den 1. FC Magdeburg und den Halleschen FC, die – gemessen an Klickzahlen – die erfolgreichsten waren. Aktuelle Beispiele sind die Saisonbilanzen jener Vertreter aus Sachsen-Anhalt, die ähnlich häufig geklickt wurden wie nicht-sportbezogene Nachrichtenbeiträge, die auch überregional für einige Aufmerksamkeit sorgen. Das blau-weiße Lager wird es dabei sicher freuen, zu hören, dass sich laut Rugullis im Vergleich mit dem HFC doppelt so viele MDR-Sachsen-Anhalt-User für Berichte über den Aufsteiger aus der Landeshauptstadt interessiert hätten. Dazu trug nicht zuletzt selbstverständlich auch die für viele unerwartet gute Saison der Blau-Weißen bei, was insgesamt zu einer positiven Resonanz führte. Aus Medienperspektive ist die Formel also denkbar einfach: Erfolgreiche Vereine sorgen selbstverständlich auch für ein gesteigertes Interesse an entsprechender Berichterstattung – was gerade im Fall des 1. FC Magdeburg, aber auch des Halleschen FC in der Vergangenheit auch schon einmal ganz anders war.

Insofern ist die Bewertung einer Saison aus der Perspektive der über die entsprechenden Mannschaften berichtenden Medien letzten Endes doch abhängig vom Erfolg der Teams im Sendegebiet, zumal das Thema “Sport” für den MDR ein ganz zentrales ist. Anders ausgedrückt: Aus Senderperspektive kommt dem Duell “HFC-FCM” von der Priorität her nur eine geringfügig kleinere Bedeutung zu als der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt 2016. Dementsprechend hoch ist auch der Aufwand, der seitens MDR Sachsen-Anhalt in Sachen “Fußballberichterstattung” betrieben wird, wobei Frank Rugullis Wert darauf legt, dass der überwiegende Teil der konzeptionellen Arbeit über die 3. Liga im MDR durch die Leipziger Kolleg*innen von “Sport im Osten” realisiert wird, und das überaus erfolgreich:

Aufgabe von MDR Sachsen-Anhalt ist es in diesem Zusammenhang, gerade bei den Begegnungen mit sachsen-anhaltinischer Beteiligung “genauer hinzuschauen, Inhalte zu liefern und auch mal Sachen auszuprobieren”. Und das erfolgt mit aus Fan-Perspektive schöner Regelmäßigkeit über die punktuelle Einbindung von Bloggern ebenso wie zum Beispiel über das Format “Fan-Ticker”, das zuletzt im Landespokalfinale zwischen dem HFC und dem FCM erfolgreich zum Einsatz kam. Keine Frage, dass die zumindest im MDR-Sendegebiet umfangreiche und durchaus innovative Berichterstattung die Liga für den geneigten Fußballfan noch einmal interessanter machte  – ebenso, wie sich der Erfolg der Liga sicherlich auch für die Berichterstatter*innen selbst nicht unbedingt negativ ausgewirkt haben dürfte.


Hoch-professionelle Fußball-Romantik?

Die 3. Liga als Ort hoch-professioneller Fußball-Romantik also? Für die Anhänger des 1. FC Magdeburg ganz sicher. Als Aufsteiger mit der klaren Maßgabe ‘Klassenerhalt’ in die Saison gestartet, stand am Ende der Spielzeit ein überragender 4. Tabellenplatz und damit die direkte DFB-Pokal-Qualifikation zu Buche. Wo aber soll man aus FCM-Perspektive beginnen bei einem Rückblick auf eine Saison, die man nur aus der Ferne mitbekommen hat? Aus der Ferne und auch nur durch die blau-weiße Brille? Sozusagen als Außenstehender? 120minuten-Autor Christoph Wagner mit einer Einschätzung:

“Neben der FCM-Brille könnte ich ja auch die Ostdeutsche Brille tragen, die mich aber nicht weiterbringt: was interessieren mich Halle oder Chemnitz, außer, dass der Club besagte Vereine doch hoffentlich schlägt? Oder die Stuttgarter Kickers? Preußen Münster? Wegen des ‘Tatort’? Die blau-weiße Brille passt am besten und so soll es sein.

Was war die Freude groß, als im Juni 2015 der FCM den Aufstieg in die 3. Liga perfekt machte nun endlich bei den Großen mitspielen durfte! Noch größer war es, als man schon Ende Juli die Saison im heimischen Heinz-Krügel-Stadion eröffnen durfte. Völlig aus dem Häuschen war man nach dem Auftaktsieg gegen Rot-Weiß Erfurt. Als kurz darauf auch noch Halle geschlagen wurde, glaubte man seinen Augen kaum: Der FCM stand ziemlich weit oben in der Tabelle. Und für 24 Stunden sogar ganz oben, nachdem Chemnitz geschlagen wurde. Dabei war es vollkommen egal, dass Chemnitz den besseren Ball gespielt hat; der FCM hat zweimal getroffen, hatte dabei das Glück auf seiner Seite und bewies auch eine gehörige Portion Cleverness. Sehr oft hatte man den Eindruck, dass der Club sehr darauf erpicht war, schnellstmöglich Punkte zu sammeln, ehe die Luft ausgehen könnte. Das Überraschende oder gar Schöne dabei war, dass eben jene Punktejagd zu Beginn der Saison der Mannschaft nun nicht unbedingt Flügel verlieh, aber doch die nötige Luft verschaffte, um auch bei Durststrecken zu überstehen, ohne in Schnappatmung zu verfallen, die zu unüberlegten Aktionen seitens des Clubs hätten führen können. Als Aufsteiger war klar, dass es hart werden würde.

Wie aber Club, Mannschaft und Fans auch die Löcher überstanden haben, zeigt den Zusammenhalt, der über die letzten vier Jahre gewachsen ist. So richtig wurde diese “Friede, Freude, Eierkuchen”-Stimmung getestet im Vorfeld des Hansa-Spiels, als klar wurde, dass von Clubseite eben nicht korrekt kommuniziert wurde. Dass man sich hinterher aussprach und das auch noch auf Augenhöhe tat, spricht für alle Beteiligten. Als langjähriger Stadiongänger war das für mich eine Herangehensweise, welche in den 90ern hin und wieder mal vonnöten gewesen wäre, um den Club in ruhigeren Wassern zu halten. Lektion gelernt.

Dass die Mannschaft lernfähig ist, zeigte sich in den letzten Wochen. Die Hinrunde war mitunter von unschönem Fußball geprägt. Klar, Magdeburg spielt einen sehr physischen Stil und wird sicher nie den schönsten Ball in irgendeiner Liga spielen. Dennoch kann auch das zumindest gut aussehen. Genau dies geschah in der Rückrunde und ging gleich in Halle los. Die wurden quasi auseinandergenommen und hatten über 90 Minuten keine Chance und obendrein wurden die Zuschauer aus dem eigenen Stadion geworfen. Da es sich um das Derby in Sachsen-Anhalt handelte, ist sicher davon auszugehen, dass eben dieser Faktor die nötigen spielerischen Fünkchen sprühen ließ. Sehr zur Freude meinerseits als Zuschauer des Livestreams in Paris. Der Höhepunkt waren wohl die 65 Minuten gegen Dresden, als Dynamo im HKS wenig bis gar kein Land sah und sich bis auf einige wenige Konter selten vor dem Magdeburger Tor sehen ließ.

Apropos Dynamo Dresden. Schaut man sich die Saison rückblickend an, so war von vornherein klar, dass Dresden aufsteigen würde, ja müsste. Alles andere wäre eine Enttäuschung gewesen. Erst 2014 aus Liga 2 abgestiegen, waren die Elbflorenzer einfach eine Nummer zu groß für diese Liga und stellten von vornherein klar, wer Chef ist. In typischer Bayernmanier muss man sagen, dass dann doch schon 5 Spieltage vor Schluss der Aufstieg perfekt gemacht wurde. Egal, es war verdient. Gleichzeitig ist es schade, dass der FCM nun nicht mehr gegen Dynamo spielen wird in nächster Zukunft. Denn mit Fug und Recht kann man behaupten, dass diese Paarung wohl eine der geschichtsträchtigsten ist und auch von dem gewissen Etwas einer lang gewachsenen Rivalität lebt.

Vor der Saison sprachen viele von einer Neuauflage der DDR-Oberliga, weil mal eben 8 ehemalige Oberligisten mitmischten. Das ist natürlich Unsinn, es bleiben ja immer noch 12 andere Teams in der Liga und niemand käme auf die Idee, diese Liga ‘Westliga’ zu taufen. Auch hier gibt es einige interessante Vereine, bspw. Preußen Münster, Fortuna Köln und die Stuttgarter Kickers. Im Zusammenhang mit diesen Clubs spricht man gern von Traditionsvereinen. Nun ist das mit der Tradition so eine Sache und man kann sich dafür wenig kaufen. Das durfte der 1. FC Magdeburg zwischen 1990 und 2015 am eigenen Leib erfahren. Die Liga als Sammelbecken für, ja für was eigentlich? Für ostdeutsche Vereine, die es nach 25 Jahren Einheit in den Profifußball geschafft haben, bzw. dort ihr Eckchen gefunden haben oder auch nur auf Zwischenstopp sind.

Aufgrund der Dichte der sogenannten Ost-Derbies allerdings waren auch die Mahner auf dem Plan und wurden in den meisten Fällen eines besseren belehrt. Keine Gewaltorgien, keine Weltuntergangsszenarien. Auch hier gilt: Ausnahmen bestätigen die Regel. Dennoch wurde es laut im positiven Sinne. Allein die Stimmung im Magdeburger Stadion war sagenhaft. War es zu Beginn der Saison nahezu ausschließlich der Block U, so sprang der Funke beim Spiel gegen Preußen Münster auf die ganze Bude über und für nahezu 30 Minuten war Fußball nichts weiter als eine Nebensache, weil die Massen sich und ihren Club feierten. Opium für das Volk. Auch auswärts machte Blau-Weiß gut etwas her. Man denke an das Halle-Spiel. Dass die Stimmung in den Stadien also mitunter herausragend war und wohl auch bleiben wird, ist auch als Fingerzeig in Richtung der ewigen Mahner und Nörgler zu verstehen, die Fußballfans allzu gern als permanent gewaltbereite Gruppe brandmarken und am liebsten wegschließen würden. In der Tat kann man den Spieß auch umdrehen und Medien und Polizei als Sündenböcke hinstellen. Egal, wie rum man es dreht, alle Beteiligten dürften sich in dieser Hinsicht einiges an Mitverantwortung ans Revers heften und sollten dies auch eingestehen. Nur so wird in Zukunft der Fußball – nicht nur in Liga 3 – ein positives Erlebnis bleiben, was ja sicher auch im Interesse aller Beteiligten ist.

Als Aufsteiger nicht nur für einige Überraschungen zu sorgen, sondern durchweg oben mitzuspielen, ist schon eine Leistung und zugebenermaßen war ich eben nicht überzeugt, dass genau das passieren würde. Umso schöner ist eben jene Rückschau auf diese Saison mit knappen Spielen, großen Siegen und einer Atmosphäre, die einige Bundesligisten spielend in die Tasche steckt. Gleichzeitig weckt so eine Saison auch gewisse Begehrlichkeiten und es würde mich nicht wundern, wenn plötzlich alle von Liga 2 redeten, als wäre es eine Selbstverständlichkeit. Da aber der Club die Badelatschen nun endlich gegen Fußballschuhe getauscht hat, auch gegen vermeintlich leichte Gegner, kann man davon ausgehen, dass der eingeschlagene Weg beim FCM weiter Schritt für Schritt gegangen wird mit der richtigen Einstellung und, was noch viel wichtiger ist, den richtigen, weil realistischen Zielen vor Augen.”


Verdammt nah dran

Neue Spielstätten mit allen Vorzügen (und Nachteilen) moderner Stadionbauten, alte Arenen, deren Stehplatztraversen auf jedem Zentimeter Fußballgeschichte atmen, ein guter Mix aus kleinen Clubs, wenigen Bundesliga-Zweitvertretungen und etlichen traditionsreichen Vereinen mit großer und reisefreudiger Anhängerschaft, dazu ein Medienumfeld, in dem neben dem Bedienen der Entertainment-Bedürfnisse der Massen noch genug Raum für innovative Berichte, spannende Reportagen und experimentelle Formate bleibt, dazu überwiegend bezahlbare Live-Erlebnisse und eine sportliche Ausgeglichenheit, die die eigene Herzensmannschaft lediglich zwischen den Polen “Aufstiegsrennen” und “Abstiegskampf” oszillieren lässt – Fußballfan-Herz, was willst Du eigentlich mehr?

Aus Fan-Sicht kommt die 3. Liga der Vorstellung von Fußballromantik im Profibereich sicherlich (noch) verdammt nah – wenngleich man gut argumentieren könnte, dass die Vorzüge der Staffel gleichzeitig auch ihr größtes Problem sind: Die kontinuierliche Entwicklung aufstiegsfähiger Kader ist kaum möglich, weil die besten Spieler sich üblicherweise schnell in höhere Sphären verabschieden. Die mediale Abdeckung ist zwar ansprechend, bringt aber nicht genügend Erlöse, um wirklich nachhaltig wirtschaften zu können. Die infrastrukturellen Voraussetzungen sind hoch und stellen insbesondere kleinere Vereine immer wieder vor Herausforderungen. Und trotzdem: Die 3. Liga hat sich während ihres bisher achtjährigen Bestehens als ernst zu nehmendes Profiliga-Format etabliert, was allein schon an der Entwicklung der Zuschauerzahlen deutlich wird: Verfolgten 2008/2009 noch durchschnittlich 5.600 Personen die Saisonspiele live im Stadion, waren es 2015/2016 bereits knapp 7.100 Menschen im Schnitt, die ihren Teams vor Ort die Daumen drückten. Auch die TV-Präsenz nahm exponentiell zu, wie sich am Beispiel des MDR gut ablesen lässt:

Und auch wenn die ‘Ost-Meisterschaft’ erst einmal passé ist, kann man doch davon ausgehen, dass dieser Trend sich fortsetzen wird. Weil abseits von Hochglanzfußball, Millionentransfers und Pay-TV auch im deutschen Profifußball noch Platz für ein gutes Stück Romantik ist.

 

 

Beitragsbild: Wir bedanken uns bei turus.net. Wir durften den weitreichenden Bilderfundus für die Bebilderung dieses Beitrags verwenden.

3 Kommentare

  1. Wieder mal ein feiner Text. Eurem Schlussfazit muss ich jedoch leider etwas Skepsis entgegen halten. Durch die Verabschiedung von Cottbus, Kickers, Aue und Dresden gehen schon vier Zugpferde verloren. Und wenn statt Waldhof, Zwickau und Regensburg doch Wolfsburg II, Elversberg und Lotte drittklassig spielen, ist schon wieder viel der Attraktivität hin. Auch Paderborn wird kaum Massen ins Stadion ziehen. Das reißt auch Duisburg als interessanter alter Bekannter nicht wirklich raus.

    Es kommt sicherlich auch viel auf die Dritten an. MDR, SWR, WDR und NDR sind da ja eh super unterwegs. Eins kann nur hoffen, dass der Weg so weiter gegangen wird (und auch RBB und vor allem der etwas untätige BR auch noch helfen) – Dann kann die 3. Liga weiter wachsen oder zumindest stabil bleiben.

    Oh Gott, Wolfsburg II – alleine der Gedanke schmerzt schon.

  2. Ralf Beiderwellen

    Als Fan des Vfl Osnabrück hoffe ich doch sehr das die zweite aus Wolfsburg aufsteigt. Regensburg wäre der nächste reiche Südverein der mal eben locker an den Nord, West und Ostdeutschen Vereinen vorbeizieht. Bei Wolfsburg 2 besteht diese Gefahr nicht

  3. Pingback: Angenehme Ruhe – Stehblog

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