Ins Heft geschaut: ballesterer 148

„Martin Hinteregger“ – ballesterer, Ausgabe 148

Wenn sich der ballesterer in seiner letzten Ausgabe 2019 vorrangig einem einzelnen Spieler widmet, könnten viele meinen, damit nicht viel anfangen zu können. Denn wer für Martin Hinteregger nichts übrig hat, winkt schnell ab. Doch er*sie verpasst einiges.

Denn der Österreicher Martin Hinteregger gilt auch in Deutschland als Kultkicker, als einer, der Fanherzen gewinnt, egal wo er unter Vertrag steht. „Authentisch und irgendwie anders“, zitiert der ballesterer das kicker sportmagazin, das den Spieler treffend beschrieb. Den Fußballer, der bereits beim ansonsten als unnahbar daherkommenden RB-Konzern in Salzburg und Leipzig die Aufmerksamkeit von Journalisten und Fans weckte.

Für den zehnseitigen Beitrag reiste das Team in Hintereggers Heimatorte Sirnitz und nach Frankfurt am Main, studierte die Laufwege des Spielers im Trikot der Eintracht und des österreichischen Nationalteams und sprach mit Fans, Betreuern, Weggefährten und mit Vater Franz. Natürlich darf ein ausführliches Interview mit dem Protagonisten des Hefts nicht fehlen. Auf vier geschriebenen Seiten äußert sich Martin Hinteregger über die Suche nach Freiheit, Schlafprobleme und ein Wechselverbot seiner Oma.

Doch Ausgabe 148 bietet noch viel mehr, unter anderem zum Thema Frauen im Fußball. Beispielsweise spricht Paul Vogt mit Judith Heydes, die zu Frauen in Ultragruppen forschte (Dissertation: „Doing Gender als Ultra“). Dafür begleitete sie zwei Damen nicht nur bei Heimspielen, sondern reiste auch mit ihnen auswärts – Polizeikessel inklusive. Ihr Fazit: Frauen stören nicht! Im Gegenteil: Sie haben ihre eigene Leidenschaft zum Sport. Für die meisten Leser*innen nichts Neues – und doch irgendwie wichtig, das Thema wieder und wieder zu spielen, um ein Bewusstsein zu schaffen. Gut gemacht!

Ein aktueller Filmtipp der stellvertretenden Chefredakteurin Nicole Selmer ist „Freedom Fields“. Die Dokumentation zeigt drei Fußballerinnen in der libyschen Hauptstadt Tripolis und beleuchtet die Hoffnung nach der Revolution und den Alltag im Bürgerkrieg – Happy End inbegriffen.

Wohlfühl-Charakter vermittelt die Story des SV Lafnitz. Dank regionaler Unterstützung ist der österreichische Verein innerhalb eines Jahrzehnts von der 6. Liga auf den vierten Platz der 2. Liga geklettert. Was wie ein durchgetakteter Marketingplan klingt, ist bei den Steierern regionale Verbundenheit. Dass der Präsident auf einem gelben Quad zu den Spielen kommt, ist eine der unerwartet erfrischenden Randnotizen, auch wenn dies vornehmlich gesundheitliche Gründe hat. Da klopft das Fußball-Fan-Herz stärker.

Der Blick auf die internationalen Plätze führt dieses Mal nach Italien, genauer: nach Neapel. Dort, wo in den vergangenen Jahren endlich mal wieder erfolgreich Fußball gespielt wurde, scheint einiges im Argen zu liegen. Aufgrund der sportlichen Durststrecke in dieser Spielzeit zoffen sich Präsident Aurelio De Laurentiis und Spieler – mal hinter den Kulissen, mal öffentlich. Über die Hintergründe, Analogien zu Zeiten Diego Maradonas und wie es nach der Saison weitergehen könnte, berichtet Jakob Rosenberg.

Da gibt’s das Heft!

Den ballesterer Nummer 148 findet ihr ab dem 17. Dezember in Österreich im gut sortierten Zeitschriftenladen und kurze Zeit darauf auch in Deutschland im Bahnhofsbuchhandel. Wer nicht so lange warten will, kann das Heft auch bestellen. Oder gleich abonnieren. Macht sich auch gut als Weihnachtsgeschenk unter dem Tannenbaum.

(Transparenzhinweis: Der aktuelle „ballesterer“ wurde uns von der Chefredaktion unentgeltlich und vorab zur Besprechung zur Verfügung gestellt.)

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