Ins Heft geschaut: ballesterer Nr. 137

“Vereinte Nationen: Die Integrationsdebatte des Fußballs” – ballesterer, Ausgabe 137

Wenn wir in der 120minuten-Redaktion nicht gerade Themen recherchieren, Beiträge redigieren oder damit beschäftigt sind, die nächste Veröffentlichung vorzubereiten, lesen wir selbst gern und viel. Vorzugsweise natürlich Texte, die sich auf die eine oder andere Art und Weise mit dem Thema „Fußball“ beschäftigen. Großer Beliebtheit erfreut sich dabei in der Redaktion der „ballesterer“, ein Fußballmagazin aus Österreich, herausgegeben vom „Verein zur offensiven Erweiterung des Fußballhorizonts“. Sehr gefreut haben wir uns daher, dass wir bereits vor dem Erscheinen der aktuellen Ausgabe 137 einen Blick ins Heft werfen durften. Was drinsteht und warum Ihr den „ballesterer“ auf jeden Fall kaufen solltet, erfahrt Ihr im folgenden Text.

Dieser Tage beschäftigt der UN-Migrationspakt die Menschen in Deutschland, Österreich und vielen anderen Ländern Europas. Dabei handelt es sich um eine internationale Vereinbarung von rund 192 Staaten, die eine Grundlage für den Umgang mit dem weltumspannenden Phänomen Migration schaffen soll. Österreich kündigte zuletzt an, das Abkommen nicht zu unterzeichnen, in Deutschland wird heftig darüber gestritten. Passend zu dieser Debatte beschäftigt sich der ballesterer in seiner aktuellen Ausgabe mit dem Thema Fußball und Migration.

Die Ausgabe 137 des ballesterer könnte auch den Titel “Gegenpole des Fußballs” tragen. Denn in dem österreichischen Fußballmagazin spielen diesmal die neuesten Football-Leaks-Enthüllungen genauso eine Rolle, wie die integrative Arbeit, die an der Basis geleistet wird. In seinem Leitartikel erklärt Jakob Rosenberg, warum die Zeit für eine Super League noch nicht gekommen ist. Die mögliche Gründung einer eigenen Liga von Europas Spitzenvereinen sorgte zuletzt für viel Aufsehen. Dem gegenüber steht die Arbeit von kleinen Vereinen und ehrenamtlichen Helfern, die das leben, was man gemeinhin als die Werte des Fußballs annimmt. Benjamin Schacherl hat sich für die aktuelle Ausgabe ausführlich mit der integrativen Kraft des Fußballs beschäftigt.

Das Titelthema: Migration und Integration

„Fußball allein kann die Probleme der Welt nicht lösen“, sagte FIFA-General-
sekretärin Fatma Samoura anlässlich der Konferenz des Weltverbands zu Gleichheit und Inklusion im März. Dann fuhr sie fort: „Doch man kann die Kraft eines Sports, der Millionen Menschen begeistert und unabhängig von ihrem Hintergrund, ihrer Herkunft und ihrem Glauben zusammenbringt, nicht ignorieren. Es ist nur logisch, dass wir versuchen, den Fußball in den Dienst eines größeren Ganzen zu stellen.“

Mit diesen Worten wird das Titelthema eingeläutet und schnell wird deutlich, dass der Fußball diese großen Erwartungen nie vollumfänglich erfüllen kann. Doch die Gemeinschaft des Sports kann oft im Kleinen helfen. Das zeigt der Blick nach Wien und nach Berlin. In Österreichs Hauptstadt gibt es verschiedene Initiativen wie etwa “Kicken ohne Grenzen” die geflüchteten Menschen helfen, die Sorgen des Alltags beim Fußballspiel für ein paar Stunden hinter sich zu lassen. Auch Vereine wie der Slovan-Hütteldorfer AC leisten wichtige Integrationsarbeit. Migranten, die es zum Profi geschafft haben, dienen den Kindern der Vereine als Vorbild. In der Gemeinschaft fällt es vielen, die neu in einer Stadt oder einem Land sind, leichter, die Sprache zu lernen und Selbstbewusstsein zu entwickeln. Die Geschichten von Spieler*innen, Trainern und Betreuern unterstreichen die Bedeutung des Fußballs für Neuankömmlinge in Wien.

Der Blick geht auch nach Berlin – zu Türkiyemspor. Ursprünglich als Hobbymannschaft türkischer Einwanderer gegründet, klopfte der Verein als Regionalligist in den 2000ern sogar an die Tür zum Profifußball. Sprecher Harald Aumeier beschreibt im ballesterer das Gefühl, das lange bei den Mitgliedern von Türkiyemspor herrschte: „Es hat das Gefühl gegeben ‚Wir arbeiten und leben hier, bleiben aber immer die Ausgegrenzten. Doch im Fußball können wir auch einmal gewinnen.‘“ Ein Gefühl, das nach der Debatte um Mesut Özil wieder verstärkt worden sein dürfte. Im Laufe der Jahre hat der Verein jedoch nicht nur seinen Mitgliedern eine neue Heimat gegeben. Er hat auch angefangen, seinen Bezirk Kreuzberg und den Berliner Fußball zu verändern. Etwa im Bereich Mädchenfußball, der beim Verein lange selbst umstritten war. Doch dann übernahm Türkiyemspor eine Vorreiterrolle und viele Vereine zogen nach.

Wenn es um die Kernelemente von Integration geht, stehen meist Arbeit, Bildung, Wohnen im Vordergrund. In den vergangenen Jahren entwickelte sich zunehmend eine Erwartungshaltung an die Migranten, auch zügig Sprache und Werte der neuen Heimat zu lernen. Rechtliche Teilhabe bleibt für die Zugezogenen dagegen oft außen vor. Auch diesen Aspekt beleuchtet der ballesterer in Ausgabe 137. Unter anderem an der Frage, wie schwierig es ist, eine Spielgenehmigung für einen Spieler ohne EU-Pass zu bekommen. Kurz gesagt: sehr schwierig.

Und sonst so?

Die Weihnachtszeit steht bevor und beim ballesterer gibt es einen Adventskalender. Jeden Tag öffnet sich auf der Website ein Türchen mit Videos, Fotostrecken, Kommentaren und exklusiven Artikeln. Wir sind schon aufgeregt.
Außerdem erfahrt ihr unter anderem, warum das Wembley-Stadion fast verkauft worden wäre und was es mit dem Spielerberaterskandal in Belgien auf sich hat. Schaut mal rein!

Podcast “ballesterer in 120minuten”

Kurz vor Weihnachten erscheint wieder ein Podcast zur aktuellen Ausgabe. ballesterer in 120minuten soll das Kind in Zukunft heißen. Mit Benjamin Schacherl und weiteren Gästen diskutieren wir die Bedeutung des Fußballs für Migration und Integration. Wann die neue Folge erscheint, erfahrt ihr über unsere Social-Media-Kanäle. Oder wenn ihr unseren Podcast abonniert.

Wo ist das Ding? Da ist das Ding!

Den ballesterer 137 bekommt ihr ab 22.11. in Österreich im gut sortierten Zeitschriftenladen und einige Tage später in Deutschland im Bahnhofsbuchhandel. Alternativ könnt ihr das Heft auch bestellen, falls euch der Fußweg zu weit ist. Oder gleich abonnieren.

(Transparenzhinweis: Der aktuelle „ballesterer“ wurde uns von der Chefredaktion unentgeltlich und vorab zur Besprechung zur Verfügung gestellt.)

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