Ins Heft geschaut: ballesterer Nr. 138

“Matthias Sindelar: Der Fußballer & die Legende” – ballesterer, Ausgabe 138

Kurz vor Weihnachten, alle Welt ist im Stress: die letzten Einkäufe müssen getätigt werden, bevor wir uns am 24. Dezember für eine Woche verwöhnen und verwöhnen lassen. Auf ein Geschenk könnt ihr euch jetzt schon freuen: Ausgabe 138 des ballesterer. Was drinsteht erfahrt Ihr im folgenden Text.

Wie auch die deutsche Fußballgeschichte ist auch die unseres Nachbarlandes Österreich gespickt mit Helden, Legenden und Mythen. Die Titelgeschichte der aktuellen Ausgabe 138 des ballesterer-Magazins nimmt sich keinen geringeren als Matthias Sindelar vor. In der Titelgeschichte von Clemens Zavarsky, die sich mit dem Fußballer Sindelar befasst, geht es um den Werdegang des Spielers, der 1903 im tschechischen Dorf Kozlov geboren wurde und in den 1920er und 1930er Jahren einer der größten Fußballstars in Österreich wurde. Er gewann Pokal und Meisterschaft mit der Austria, gewann zweimal den Mitropa-Pokal und war eine zentrale Figur in der Nationalmannschaft, welche damals Wunderteam genannt wurde. Bekannt wurden Sindelar und das Team vor allem für das gepflegte Passspiel, das Scheiberln. Mit dem Anschluss 1938 kam das Ende der Ära Sindelar und der großen Zeit des österreichischen Fußballs. Nicht nur war Sindelar einer der besten Spieler seiner Zeit, er war auch einer der ersten Sportstars, die mit Werbung Einnahmen erzielten. Neben dieser Biographie ist es vor allem ein Interview mit David Forster, welcher sich der Legende (um) Sindelar annimmt, besonders lesenswert. Um es kurz zu machen: es ist nicht einfach. Matthias Sindelar war ein Profiteur, mehr noch ein Ariseur, der erheblich vom “Anschluss” 1938 profitierte. So sehr die Historiographie nach 1945 auch versuchte, die Geschichte reinzuschreiben und Sindelar als Held des Widerstands darzustellen, an der Tatsache gibt es nichts zu rütteln. Für Forster steht fest, dass die Aufarbeitung der Geschichte darin bestehen muss, gründlich unter dem Teppich zu kehren und mit falscher Legendenbildung zu brechen. Das Thema Geschichte wird nochmals aufgenommen in einem Text zum Gedenken an den Anschluss 1938. Auch dieser Text zeigt, dass sich die Perspektive ändert und Geschichte mehr ist als nur eine Erzählung mit den Farben schwarz und weiß.

Andere Themen sind weitaus aktueller: die Verlegung des Copa Libertadores Finales nach Madrid bzw. Pläne ein Spiel der spanischen Liga in den USA auszutragen, sind nur zwei Beispiele, um zu demonstrieren, dass Fans in den Planungen der Verbände kaum mehr eine Rolle spielen, sondern dass schlicht das Geld regiert.

Abgerundet wird das Heft mit einer Bestandsaufnahme des Prager Fußballs sowie Interviews mit Franco Foda, dem Nationaltrainer Österreichs und Zoran Barisic einem ehemaligen Rapidspieler, der nun Ljubljana trainiert. Ersterer blickt auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurück, in dem unter anderem mit Deutschland der zu dem Zeitpunkt amtierende Weltmeister geschlagen wurde, während Barisic mit Ljubljana einen ernsthaften Konkurrenten zum Rekordmeister aus Maribor aufbaut.

Wo ist das Ding? Da ist das Ding!

Den ballesterer 138 bekommt ihr ab 19.12 in Österreich im gut sortierten Zeitschriftenladen und einige Tage später in Deutschland im Bahnhofsbuchhandel. Alternativ könnt ihr das Heft auch bestellen, falls euch der Fußweg zu weit ist. Oder gleich abonnieren.

(Transparenzhinweis: Der aktuelle „ballesterer“ wurde uns von der Chefredaktion unentgeltlich und vorab zur Besprechung zur Verfügung gestellt.)

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