Ins Heft geschaut: ballesterer Nr. 140

“Manchester United” – ballesterer, Ausgabe 140

Ende Februar sorgte Manchester United wieder einmal für Staunen, als der Verein aus dem Nordwesten Englands den Favoriten Paris Saint-Germain mit einem späten Tor aus der Champions League warf. Was es mit United auf sich hat, das hat Nino Duit in der Titelgeschichte zur aktuellen ballesterer-Ausgabe aufgeschrieben.

Wenn es um englischen Fußball geht, kommt man an Manchester United wohl kaum vorbei. Wie kein zweiter Club steht United für Erfolg: 20 Meistertitel, 3 Europapokalerfolge, Pokal der Pokalsieger und UEFA-Cup obendrauf, sowie 12 FA Cups und 5 Ligapokale sprechen für sich oder besser für den Verein. In der Titelgeschichte der ballesterer-Ausgabe 140 schaut sich Nino Duit die beiden größten Trainer der Clubgeschichte an: Matt Busby und Alex Ferguson. Zusammen zeichneten beide verantwortlich für 18 von 20 Meistertiteln sowie 11 von 12 FA Cups und die Europapokale. Beide haben Spuren hinterlassen und den Club geprägt wie kaum jemand vor ihnen und wie es nach ihnen wohl so schnell keiner schaffen wird. Beide sind Kinder ihrer Zeit. Matt Busby hat den Club nach dem Krieg aus dem bombenzerstörten Manchester und Old Trafford nach Europa geführt, ist dabei durch die Hölle von München gegangen, bevor er endlich 1968 den Europapokal gewinnen konnte. Das war ohne Zweifel sein Zenit, denn danach ging es bergab, sogar bis in die 2. Liga. Sein Nachfolger fast 20 Jahre später war ebenfalls ein Schotte: Alex Ferguson. Seine Amtszeit ist geprägt von der Einführung der Premier League und Champions League sowie den Wiedereintritt der englischen Vereine in die europäischen Pokalwettbewerbe; United schaffte es auch gleich als erster Club nach der Sperre, einen Europapokal zu gewinnen: am 15. Mai 1991 triumphierte der Verein im Pokal der Pokalsieger gegen Barcelona in Rotterdam. Es sollte der erste von vier internationalen Erfolgen in der Ära Ferguson sein. Matt Busby war nicht der erste, der United zu Meisterehren führte; diese Ehre fiel Ernest Magnall zu, der mit dem Club 1908 und 1911 den Titel gewinnen konnte sowie einen FA Cup für den Trophäenschrank holte. Dazwischen liegen beinah 50 Jahre – eine lange Zeit, findet auch Jonathan Wilson, der in einem Interview versucht, den Erfolg von United zu erklären. Die einzige Frage, die sich stellt: Was geschah in den Interregna von 1912-1945 bzw. 1969 bis 1986?

Nicht minder interessant ist der kleine Schwerpunkt zu Israel. Dort haben Fans von Hapoel Jerusalem ihren eigenen Verein aus der Taufe gehoben, weil Hapoel in der dritten Liga vor dem Aus stand und der Clubbesitzer das Angebot der Fans, den Club zu übernehmen, ablehnte. 2009 wurde Hapeol Katamon Jerusalem gegründet, ein Verein, der sich Basisdemokratie auf die Fahnen geschrieben hat: die Mitglieder sind auch Besitzer des Clubs. Was viel wichtiger ist, ist die Tatsache, dass der Club versucht, Brücken zu bauen in einer vielfältig gespaltenen Stadt: so kommen Juden und Araber zu den Spielen, arme und reiche. Vor allem die Arbeit mit den Kindern ist wichtig: der Verein betreibt Projekte, an denen etwa 1800 Kinder teilnehmen. Das spiegelt sich auch bei den Fans der ersten Mannschaft wider: mehr als 50% sind unter 18 Jahre alt. Zweiter Punkt in diesem Themenblock ist ein Interview mit Andreas Herzog, ehemals Österreichs bester Spieler, der nun Nationaltrainer Israels ist. Dabei haben nicht alle positive Assoziationen mit Herzog. Während der WM-Qualifikation 2002 schoss er den Ausgleich gegen Israel in der 92. Minute und sicherte so die Relegation für Österreich.

Was passiert eigentlich in der Ukraine? Seit dem Aufstand 2013 ist es verhältnismäßig still geworden, was nicht bedeutet, dass alles gut ist. Nicole Selmer berichtet. Natürlich gibt es auch Berichte aus Österreich, das ist ja klar. Besonders das Feature zur Austria während der Zeit des Nationalsozialismus ist hervorzuheben, denn noch immer gilt es, die Geschichte aufzuarbeiten.

Abgerundet wird Ausgabe 140 mit den üblichen ballesterer-Rubriken: So lernen wir beispielsweise in Dr. Pennwiesers Notfallambulanz etwas über das Thema “Verbitterung”, führen uns die Groundhopping-Berichte unter anderem nach Kolkata und Mailand und gibt es wieder Historisches, diesmal in Form eines Textes von Nicole Selmer zur ersten schwarzen Fußballerin Großbritanniens.

Wo ist das Ding? Da ist das Ding!

Den ballesterer 140 bekommt ihr seit dem 22. März in Österreich im gut sortierten Zeitschriftenladen und einige Tage später in Deutschland im Bahnhofsbuchhandel. Alternativ könnt ihr das Heft auch bestellen, falls euch der Fußweg zu weit ist. Oder gleich abonnieren.

(Transparenzhinweis: Der aktuelle „ballesterer“ wurde uns von der Chefredaktion unentgeltlich und vorab zur Besprechung zur Verfügung gestellt.)

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