Blattkritik – 120minuten https://120minuten.github.io Lange Texte. Über den Fußball. Fri, 16 Aug 2019 11:24:21 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.4.2 73012590 Ins Heft geschaut: ballesterer Nr. 144 https://120minuten.github.io/ins-heft-geschaut-ballesterer-nr-144/ https://120minuten.github.io/ins-heft-geschaut-ballesterer-nr-144/#respond Fri, 16 Aug 2019 11:24:21 +0000 https://120minuten.github.io/?p=6446 Weiterlesen]]> „Werder Bremen – Warten auf das Wunder von der Weser“ – ballesterer, Ausgabe 144

Wer erinnert sich nicht an die magischen Nächte im Weserstadion? Wenn Johan Micoud oder Wynton Rufer und Co. eine nicht für möglich geglaubte Aufholjagd starteten? Ausgabe 144 des österreichischen Fußballkulturmagazins beschäftigt sich mit dem Warten auf die nächste unglaubliche grün-weiße Nacht. In leicht geänderter Struktur kommt das Heft daher und hat neben der Titelstory noch einiges mehr zu bieten.

15 Jahre ohne Meistertitel, zuletzt mehr Abstiegskampf als Europacup: Für Werder-Bremen-Fans der letzten 35 Jahre ist das durchaus eine ungewohnte Situation. Die Redaktion des ballesterer hat das zum Anlass genommen, auf die erfolgreichen Tage der Norddeutschen zurückzublicken. Auf insgesamt 16 Seiten kommen aber nicht nur Werder-Fans auf ihre Kosten. Es ist eine kleine Hommage an den Verein, sein besonderes Verhältnis zu den Fans und der Stadt.

In der Titelgeschichte beleuchtet Mareike Boysen, wie der Verein den chronischen Geldmangel von der Not zur Tugend machte und ab den 1980er Jahren immer erfolgreicher wurde. Denn der Verein verstand es damals wie kein zweiter, aus schwierigen Spielern mit großem Potenzial das Beste herauszuholen. An dieser Stelle sei an Ailton erinnert, der eigentlich nur in Bremen aufblühte. Gewann Otto Rehhagel mit Pragmatismus Titel um Titel, kam in der Ära von Thomas Schaaf und Klaus Allofs auch noch das schöne Spiel dazu. Während Schaaf in der Titelgeschichte „Chronisch bescheiden“ über die Identität des Klubs zu Wort kommt, spricht Allofs im vierseitigen und trotzdem kurzweiligen Interview über seine Spieler- und Managerzeit, über Geldsorgen, vermeintliche Problemspieler und eine Offensive ohne Alternative. „Lieber 3:3 als 0:0“ lautet der Titel des Gesprächs – wie passend.

Dass nun mit Florian Kohlfeldt ein Trainer an der Seitenlinie bei Werder Bremen steht, der auch für spektakulären Fußball spielen lässt, dürfte den einen oder anderen grün-weißen Fan von diesen guten alten Zeiten träumen lassen, wie im Heft richtig angemerkt wird.

Und was wäre eine Bremen-Geschichte ohne Willi Lemke? Nichts. Stimmt. Auch wenn die Zeit des SPD-Politikers beim Verein schon etwas zurückliegt, die Dauerfehde mit Uli Hoeneß in den 1980er- und 1990er-Jahren hat wohl jede*r noch vor Augen. Damals, als neben dem fußballerischen Konkurrenzkampf heftige politische Debatten entflammten – zwischen dem roten Willi und dem schwarzen Uli.

Apropos 1980er: Diego Maradonas Leben wurde verfilmt. Den Großteil des Dokumentarfilms mit faszinierenden Archivaufnahmen macht die Zeit in Neapel aus. Absolute Empfehlung für alle Fußball-Kulturellen – spätestens nach der Filmbesprechung im Heft.

Auch interessant ist der Blick nach Schweden. Dahin schaut nämlich Nicole Selmer, genauer gesagt in die Fankurven. Diese gelten dank gutem Kontakt zu Liga und Behörden als laut, lebendig und bunt. Doch das könnte sich ändern. Denn die Polizei scheint auf Konfrontationskurs mit unrealistischen Forderungen, so die stellvertretende Chefredakteurin.

Daneben gibt es natürlich noch weitere lesenswerte Geschichten, als da wären die persönliche Afrika-Cup Bilanz von Anthony Baffoe im Interview von Kurt Wachter. Der mittlerweile stellvertretende Generalsekretär des afrikanischen Verbands blickt sportlich und organisatorisch auf das Turnier in Ägypten und erklärt die Kriterien für eine erfolgreiche Bewerbung als Austragungsland.

Wo gibt’s das Ding!

Den ballesterer Nummer 144 findet ihr seit dem 16. August 2019 in Österreich im gut sortierten Zeitschriftenladen und kurze Zeit darauf in Deutschland im Bahnhofsbuchhandel. Wer nicht so lange warten will, kann das Heft auch bestellenOder gleich abonnieren.

Den ballesterer gibt es seit kurzer Zeit aber nicht nur zu lesen, sondern auch auf die Ohren. In Kooperation mit 120minuten erscheint zu jeder Ausgabe eine neue Podcast-Folge “ballesterer in 120minuten”. Es geht vielleicht nicht unbedingt über die volle Distanz der zwei Stunden, aber hörenswert ist es allemal. Denn die Autor*innen des Magazins, Expert*innen und Gäste vertiefen in diesem Gespräch das Titelthema. Der Podcast zu diesem Heft erscheint in Kürze. Alle bisher erschienenen Folgen könnt ihr hier nachhören.

(Transparenzhinweis: Der aktuelle „ballesterer“ wurde uns von der Chefredaktion unentgeltlich und vorab zur Besprechung zur Verfügung gestellt.)

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Ins Heft geschaut: ballesterer Nr. 143 https://120minuten.github.io/ins-heft-geschaut-ballesterer-nr-143/ https://120minuten.github.io/ins-heft-geschaut-ballesterer-nr-143/#respond Fri, 12 Jul 2019 14:29:12 +0000 https://120minuten.github.io/?p=6345 Weiterlesen]]> “Die Bundesliga in Europa” – ballesterer, Ausgabe 143

Super Europa Champions League. Die Pläne der Fußballobrigkeiten für eine neue Super League ploppen in der Öffentlichkeit immer wieder auf. Ausgabe 143 skizziert im Themenschwerpunkt, was das für Österreichs Vereine bedeuten würde und klärt darüber hinaus über Ronaldos Präsidentschaft, Chinas Technologie und den Napoleon von Mainz auf.

Die Sommerpause im Vereinsfußball neigt sich langsam, aber sich dem Ende entgegen. Die Klubs haben die Vorbereitung auf die Saison 2019/2020 bereits aufgenommen. Doch bevor es in den nationalen Ligen wieder um Titel geht, stehen schon jetzt Qualifikationsrunden zu Champions League und Europa League auf dem Programm. RB Salzburg ist die Teilnahme an der höchsten europäischen Spielklasse dieses Mal nicht mehr zu nehmen, auch der WAC und LASK sind sicher international vertreten – eine komfortable Situation für die österreichischen Vertreter dank der guten Platzierung in der 5-Jahres-Wertung.

Noch komfortabler wäre eine höhere Planungssicherheit. Der ballesterer beschäftigt sich deshalb in seiner neuesten Ausgabe, Nummer 143, mit der Zukunft der österreichischen Klubs, wenn die von der ECA forcierte Super League kommen sollte. Interessant dabei: Etliche Vereine sehen die Reform nicht unbedingt negativ, versprechen sie sich doch von der Neuerung in der Europa League, um die es auch ginge, positive Effekte.

Daneben wartet das Fachmagazin wie gewohnt auch mit lesenswerten Beiträgen abseits des großen Themas mit weltweitem Blick auf. Da wäre beispielsweise das Porträt über den ehemaligen Weltfußballer Ronaldo Luís Nazário de Lima, der mittlerweile als Präsident bei Real Valladolid gelandet ist. Oder das beeindruckende Interview mit Transgender Roy Ohana, dem das Fußballspielen vom israelischen Verband verwehrt wird. Oder ein Gespräch mit Ilker Gündogan über die datenbasierte Fußball-Förderung der chinesischen Staatsregierung, die viel in künstliche Intelligenz und Big Data investiert, was im bevölkerungsreichsten Land von großem Nutzen bei der Talentförderung sein könnte.

Last but not least gibt 120minuten-Redaktionsmitglied Mara Pfeiffer einen interessanten Einblick in das Innenleben des mittlerweile verstorbenen Wolfgang Frank. Der oftmals als Förderer von Jürgen Klopp gefeierte Trainer wurde aufgrund seiner Art auch Napoleon von Mainz genannt. Bei dem Porträt kommt auch sein Sohn Sebastian zu Wort.

Wo ist das Ding? Da ist das Ding!

Den ballesterer Nr. 143 bekommt ihr seit dem 11.07.2019 in Österreich im gut sortierten Zeitschriftenladen und einige Tage später in Deutschland im Bahnhofsbuchhandel. Alternativ könnt ihr das Heft auch bestellen, falls euch der Fußweg zu weit ist. Oder gleich abonnieren.

I werd narrisch!

Den ballesterer gibt es nicht nur zu lesen, sondern auch auf die Ohren. In Kooperation mit 120minuten erscheint monatlich eine Podcast-Folge – der “ballesterer in 120minuten”. Dort vertiefen Autor*innen des Magazins, Expert*innen und Gäste das Titelthema der jeweiligen Ausgabe. Die bisher erschienenen Folgen könnt ihr hier nachhören.

(Transparenzhinweis: Der aktuelle „ballesterer“ wurde uns von der Chefredaktion unentgeltlich und vorab zur Besprechung zur Verfügung gestellt.)

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Ins Heft geschaut: ballesterer Nr. 142 https://120minuten.github.io/ins-heft-geschaut-ballesterer-nr-142/ https://120minuten.github.io/ins-heft-geschaut-ballesterer-nr-142/#respond Fri, 24 May 2019 12:58:15 +0000 https://120minuten.github.io/?p=6114 Weiterlesen]]> “Afrika Cup” – ballesterer, Ausgabe 142

Der Afrika Cup erscheint 2019 in neuem Gewand: nicht mehr während der laufenden Saison, sondern im Juni wird nun gespielt. Zudem spielen statt 16 nun 24 Teams um den Afrikatitel. Ein Blick auf die Frauen-WM und die Copa America runden die Ausgabe 142 ab.

Die neue Ausgabe des ballesterer hat es wieder einmal in sich: Gleich drei Turniere stehen in den nächsten Wochen ins Haus und alle, wirklich alle drei werden behandelt, mehr oder weniger gleich lang. Das Hauptthema ist dabei der Afrika Cup, der in diesem Jahr erstmals im Sommer ausgetragen wird – sehr zur Freude der europäischen Clubs. Denn bisher fand das Turnier in den hiesigen Wintermonaten statt, was oft die Mannschaften zwang, ihre besten Spieler abzustellen. Diese kamen oft verletzt oder erschöpft zurück und fielen in den entscheidenden Meisterschaftsspielen aus. Der Druck aus Europa war ein Grund, der andere war die Möglichkeit, mit dem Turnier mehr Geld zu verdienen. Denn nicht nur ist der Termin nun ein anderer, sondern das Teilnehmerfeld wurde von 16 auf 24 erhöht. Nach der WM und der EM ist der Afrika Cup das drittgrößte Turnier in punkto Fernsehbeliebtheit.

Seit 1957 wird nun der Afrika Cup ausgespielt und seit Beginn gab es politische Konflikte. Südafrika wurde disqualifiziert und ausgeschlossen. Zudem hatte ab den 1960er Jahren das Gros der europäischen Kolonien ihre Unabhängigkeit erstritten. Ghana macht den Anfang, 1960 folgten 18 Länder. Zwischen 1959 und 1969 ist der Kontinentalverband CAF von fünf auf 36 Mitglieder gewachsen. Zu jedem einzelnen Land könnte eine Geschichte erzählt werden. Nach den Geburtswehen gab es weitere Konflikte, etwa mit der FIFA um einen Startplatz bei der WM. Der Kalte Krieg spaltete den Kontinent. Bis Mitte der 1990er Jahre war Afrika für den europäischen Fußball nahezu unbekannt. Erst mit dem Bosman-Urteil wurde Afrika zum Spielermarkt und neue Probleme kamen hinzu, wie eingangs bereits erwähnt. Dabei ist auch Ägypten als Ausrichter nicht ohne Probleme: seit Jahren dürfen nur handverlesene 5000 Fans ins Stadion, regierungskritische Fans werden verfolgt. Der Afrika Cup ist wohl das politischste aller Turniere.

Das laufende Jahr ist ein Turnierjahr. Mit der WM der Frauen in Frankreich steht eine Großveranstaltung auf dem Plan. Der ballesterer spricht von einer Zeitenwende, denn noch nie erlebte der Fußball der Frauen eine solche Aufmerksamkeit wie 2019. Dabei ist alles andere als klar, wer Favorit ist. China? Deutschland? Norwegen? Die USA? Ein Dutzend Teams besitzen die Möglichkeit auf den Titel, hat der ballesterer ausgemacht.

Mit einer Karte zur Copa America wird das letzte große Turnier im Heft bedacht. Darin werden die Teilnahmen aller Länder sowie die Erfolge dargestellt. Mit einer Geschichte zur EM 2000, bei der Slowenien erstmals bei einem großen Turnier dabei war, sowie einer Innenansicht von Ajax wird die Ausgabe 142 abgerundet.

Wo ist das Ding? Da ist das Ding!

Den ballesterer 142 bekommt ihr seit dem 24. Mai in Österreich im gut sortierten Zeitschriftenladen und einige Tage später in Deutschland im Bahnhofsbuchhandel. Alternativ könnt ihr das Heft auch bestellen, falls euch der Fußweg zu weit ist. Oder gleich abonnieren.

I werd narrisch!

Den ballesterer gibt es nicht nur zu lesen, sondern auch auf die Ohren. In Kooperation mit 120minuten erscheint monatlich eine Podcast-Folge – der “ballesterer in 120minuten”. Dort vertiefen Autor*innen des Magazins, Expert*innen und Gäste das Titelthema der jeweiligen Ausgabe. Alle bisherigen Folgen könnt ihr hier nachhören.

(Transparenzhinweis: Der aktuelle „ballesterer“ wurde uns von der Chefredaktion unentgeltlich und vorab zur Besprechung zur Verfügung gestellt.)

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Ins Heft geschaut: ballesterer Nr. 141 https://120minuten.github.io/ins-heft-geschaut-ballesterer-nr-141/ https://120minuten.github.io/ins-heft-geschaut-ballesterer-nr-141/#respond Fri, 19 Apr 2019 08:00:24 +0000 https://120minuten.github.io/?p=5866 Weiterlesen]]> “Gönner, Geld und Glitzer – Die wilden 90er” – ballesterer, Ausgabe 141

Die neunziger Jahre waren eine wilde Zeit – in Deutschland genauso wie in Österreich. Dort veränderte eine Generation von Managern den Fußball für immer. Die Folgen sind bis heute spürbar, berichtet der ballesterer in seiner aktuellen Ausgabe.


Techno, Glitzer und große Träume – die neunziger Jahre waren wilde Zeiten. Auch in Österreich, wo sich eine Generation windiger Manager auf den Weg machte, den dortigen Fußball dauerhaft zu verändern. Von den kurzfristigen Erfolgen blieb oft nicht viel, sieht man von riesigen Schuldenbergen ab. Die Auswirkungen einer Zeit, in der Geld keine Rolle zu spielen schien, sind bis heute zu spüren.

Das Fußballmagazin ballesterer, dessen Redaktionsmitglieder zum Teil selbst in den Neunzigern groß wurden, hat sich auf Spurensuche begeben. Unter dem Titel “Die große Illusion” erfährt man in Ausgabe 141 viel über die damaligen Begebenheiten. “Mit den neuen Gönnern und Präsidenten hält auch ein neuer Geist Einzug: Marketing ist das
Gebot der Stunde.” So lassen sich viele Entwicklungen der damaligen Zeit zusammen fassen. Stadien wurden neu gebaut und riesige Fanshops zum Standard in Österreichs Fußballstädten.

Dass die hochtrabenden Pläne eigentlich nie aufgingen, ist Teil der Geschichte. Der ballesterer erzählt sie mithilfe mehrerer Porträts und Interviews mit den Machern der damaligen Zeit.

Neben dem Titelthema präsentiert der ballesterer in Ausgabe 141 eine Reihe weiterer lesenswerter Storys. So geht es unter anderem um die stückweise Professionalisierung des Frauenfußballs in Spanien, um einen unnötigen Polizeieinsatz bei einem Europapokalspiel von Eintracht Frankfurt und um den langen Weg, den Anhänger von Mainz 05 für ihr Fanhaus gegangen sind.

Wo ist das Ding? Da ist das Ding!

Den ballesterer 141 bekommt ihr seit dem 19. April in Österreich im gut sortierten Zeitschriftenladen und einige Tage später in Deutschland im Bahnhofsbuchhandel. Alternativ könnt ihr das Heft auch bestellen, falls euch der Fußweg zu weit ist. Oder gleich abonnieren.

I werd narrisch!

Den ballesterer gibt es nicht nur zu lesen, sondern auch auf die Ohren. In Kooperation mit 120minuten erscheint monatlich eine Podcast-Folge – der “ballesterer in 120minuten”. Dort vertiefen Autor*innen des Magazins, Expert*innen und Gäste das Titelthema der jeweiligen Ausgabe. Die nächste Folge erscheint Anfang Mai. Darin diskutieren Moderator Alex Schnarr, ballesterer-Redakteur Moritz Ablinger und Gast Tanja Hufschmidt über Österreichs Fußball in den Neunzigern und die Entwicklungen in Deutschland. Ältere Folgen könnt ihr hier nachhören.

(Transparenzhinweis: Der aktuelle „ballesterer“ wurde uns von der Chefredaktion unentgeltlich und vorab zur Besprechung zur Verfügung gestellt.)

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Ins Heft geschaut: ballesterer Nr. 140 https://120minuten.github.io/ins-heft-geschaut-ballesterer-nr-140/ https://120minuten.github.io/ins-heft-geschaut-ballesterer-nr-140/#respond Fri, 22 Mar 2019 13:33:56 +0000 https://120minuten.github.io/?p=5823 Weiterlesen]]> “Manchester United” – ballesterer, Ausgabe 140

Ende Februar sorgte Manchester United wieder einmal für Staunen, als der Verein aus dem Nordwesten Englands den Favoriten Paris Saint-Germain mit einem späten Tor aus der Champions League warf. Was es mit United auf sich hat, das hat Nino Duit in der Titelgeschichte zur aktuellen ballesterer-Ausgabe aufgeschrieben.

Wenn es um englischen Fußball geht, kommt man an Manchester United wohl kaum vorbei. Wie kein zweiter Club steht United für Erfolg: 20 Meistertitel, 3 Europapokalerfolge, Pokal der Pokalsieger und UEFA-Cup obendrauf, sowie 12 FA Cups und 5 Ligapokale sprechen für sich oder besser für den Verein. In der Titelgeschichte der ballesterer-Ausgabe 140 schaut sich Nino Duit die beiden größten Trainer der Clubgeschichte an: Matt Busby und Alex Ferguson. Zusammen zeichneten beide verantwortlich für 18 von 20 Meistertiteln sowie 11 von 12 FA Cups und die Europapokale. Beide haben Spuren hinterlassen und den Club geprägt wie kaum jemand vor ihnen und wie es nach ihnen wohl so schnell keiner schaffen wird. Beide sind Kinder ihrer Zeit. Matt Busby hat den Club nach dem Krieg aus dem bombenzerstörten Manchester und Old Trafford nach Europa geführt, ist dabei durch die Hölle von München gegangen, bevor er endlich 1968 den Europapokal gewinnen konnte. Das war ohne Zweifel sein Zenit, denn danach ging es bergab, sogar bis in die 2. Liga. Sein Nachfolger fast 20 Jahre später war ebenfalls ein Schotte: Alex Ferguson. Seine Amtszeit ist geprägt von der Einführung der Premier League und Champions League sowie den Wiedereintritt der englischen Vereine in die europäischen Pokalwettbewerbe; United schaffte es auch gleich als erster Club nach der Sperre, einen Europapokal zu gewinnen: am 15. Mai 1991 triumphierte der Verein im Pokal der Pokalsieger gegen Barcelona in Rotterdam. Es sollte der erste von vier internationalen Erfolgen in der Ära Ferguson sein. Matt Busby war nicht der erste, der United zu Meisterehren führte; diese Ehre fiel Ernest Magnall zu, der mit dem Club 1908 und 1911 den Titel gewinnen konnte sowie einen FA Cup für den Trophäenschrank holte. Dazwischen liegen beinah 50 Jahre – eine lange Zeit, findet auch Jonathan Wilson, der in einem Interview versucht, den Erfolg von United zu erklären. Die einzige Frage, die sich stellt: Was geschah in den Interregna von 1912-1945 bzw. 1969 bis 1986?

Nicht minder interessant ist der kleine Schwerpunkt zu Israel. Dort haben Fans von Hapoel Jerusalem ihren eigenen Verein aus der Taufe gehoben, weil Hapoel in der dritten Liga vor dem Aus stand und der Clubbesitzer das Angebot der Fans, den Club zu übernehmen, ablehnte. 2009 wurde Hapeol Katamon Jerusalem gegründet, ein Verein, der sich Basisdemokratie auf die Fahnen geschrieben hat: die Mitglieder sind auch Besitzer des Clubs. Was viel wichtiger ist, ist die Tatsache, dass der Club versucht, Brücken zu bauen in einer vielfältig gespaltenen Stadt: so kommen Juden und Araber zu den Spielen, arme und reiche. Vor allem die Arbeit mit den Kindern ist wichtig: der Verein betreibt Projekte, an denen etwa 1800 Kinder teilnehmen. Das spiegelt sich auch bei den Fans der ersten Mannschaft wider: mehr als 50% sind unter 18 Jahre alt. Zweiter Punkt in diesem Themenblock ist ein Interview mit Andreas Herzog, ehemals Österreichs bester Spieler, der nun Nationaltrainer Israels ist. Dabei haben nicht alle positive Assoziationen mit Herzog. Während der WM-Qualifikation 2002 schoss er den Ausgleich gegen Israel in der 92. Minute und sicherte so die Relegation für Österreich.

Was passiert eigentlich in der Ukraine? Seit dem Aufstand 2013 ist es verhältnismäßig still geworden, was nicht bedeutet, dass alles gut ist. Nicole Selmer berichtet. Natürlich gibt es auch Berichte aus Österreich, das ist ja klar. Besonders das Feature zur Austria während der Zeit des Nationalsozialismus ist hervorzuheben, denn noch immer gilt es, die Geschichte aufzuarbeiten.

Abgerundet wird Ausgabe 140 mit den üblichen ballesterer-Rubriken: So lernen wir beispielsweise in Dr. Pennwiesers Notfallambulanz etwas über das Thema “Verbitterung”, führen uns die Groundhopping-Berichte unter anderem nach Kolkata und Mailand und gibt es wieder Historisches, diesmal in Form eines Textes von Nicole Selmer zur ersten schwarzen Fußballerin Großbritanniens.

Wo ist das Ding? Da ist das Ding!

Den ballesterer 140 bekommt ihr seit dem 22. März in Österreich im gut sortierten Zeitschriftenladen und einige Tage später in Deutschland im Bahnhofsbuchhandel. Alternativ könnt ihr das Heft auch bestellen, falls euch der Fußweg zu weit ist. Oder gleich abonnieren.

(Transparenzhinweis: Der aktuelle „ballesterer“ wurde uns von der Chefredaktion unentgeltlich und vorab zur Besprechung zur Verfügung gestellt.)

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