Schlagwort: DFB

Vom Kaiserreich zur Kommerzialisierung: Deutschland und der moderne Fußball

„Moderner Fußball“ ist ein Schlagwort. Ein Schlagwort, das in Zeiten von wankendem 50+1, zunehmender Kommerzialisierung, zerstückelter Spieltage etc. vorwiegend negativ konnotiert ist. Aber war der Fußball vorher alt? Antik? Natürlich mitnichten. Etymologisch betrachtet, bedeutet modern nichts anderes als „modisch/nach heutiger Mode“. So gesehen geht es bei der Frage nach modernem Fußball um die Phase, in der Fußball bei der Masse der Bevölkerung und nicht nur ein paar Nerds beliebt und in der die ursprüngliche Form weiterentwickelt wurde.
Es soll hier nur um den Beginn des modernen Fußballs in England und Deutschland (genauer gesagt: im deutschen Kaiserreich) gehen und um die Frage, was oder wer verursachte, dass er modernisiert wurde. Der Beitrag ist ein in Fließtext gebrachtes Brainstorming, das ausdrücklich zum Kommentieren anregen soll. Hauptsächlich werden die Anfänge des Fußballs – 1820-1900 in England und 1870-1930 in Deutschland – untersucht

Der erste von zwei Teilen befasste sich mit dem Beginn des modernen Fußballs in England. Im nun folgenden zweiten Teil geht es um die Entwicklung des modernen Fußballs in Deutschland.

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DFB-Chefscout Siegenthaler: “Partien werden vor dem Spiel entschieden”

Was klingt wie Überheblichkeit legt der Chefscout der Nationalmannschaft, der Schweizer Urs Siegenthaler, in einem ausführlichen Interview mit der Berliner Morgenpost dar. Es ist klar: die DFB-Kicker werden die Gejagten sein im Sommer in Russland und Siegenthaler arbeitet daran, die Jäger zu überraschen und selbst zum Jäger zu werden. Ein interessanter Einblick in die Denkweise des Chefscouts.

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Helmut Schöns Flucht nach vorn

Das Skandalspiel von Dresden und von einem der auszog, das Saarland zu trainieren

Helmut Schön war ein begnadeter Fußballer und einer der erfolgreichsten Nationaltrainer Deutschlands. Zwischen dem Ende seiner Spielerkarriere und dem Engagement beim DFB, war er Spielertrainer, floh nach Westdeutschland und trainierte Ende der 40er- und Anfang der 50er-Jahre mehrere Auswahlmannschaften anstatt als Vereinstrainer Fuß zu fassen. Ein interessantes und prägendes Kapitel im Werdegang des Helmut Schön.

Autor: Sebastian Kahl, Mitarbeit: Endreas Müller (120minuten.github.io)

Es ist der 16. April 1950, ca. 16.20 Uhr: Die SG Dresden-Friedrichstadt liegt im letzten Ligaspiel zur Pause zurück. Horch Zwickau – vor dem Spieltag punktgleich mit Tabellenführer Dresden – ist zu Gast und hat das Glück; vermeintlich auch den Schiedsrichter auf seiner Seite. Es geht um nichts geringeres als den ersten DDR-Meistertitel. 60.000 Dresdner auf den Rängen, 40.000 außerhalb des Stadions. Auf dem Schwarzmarkt wechselten die Karten angeblich für je 100 Mark den Besitzer. Und nun das: Rückstand zur Pause, drei Tore des Gegners! Die Halbzeitansprache des Dresdner Trainers ist nicht überliefert. Vielleicht erinnerte Helmut Schön seine Mannschaft an ein früheres Spiel an gleicher Stätte… Weiterlesen

Bekämpft der DFB die Meinungsfreiheit?

Gesänge, Blockfahnen, Spruchbänder und Doppelhalter – seit jeher gehören diese und noch einige weitere Utensilien fest zur Fankultur in deutschen Stadien. Meist kreativ, manchmal daneben, häufig lustig, eigentlich immer auf den Punkt, mitunter aber auch recht deutlich unter der Gürtellinie, werden sie nicht nur als Stilmittel zur Unterstützung der eigenen Mannschaft, sondern auch als Ausdrucksform der aktiven Fanszene gegenüber sportlichen Gegnern, dem eigenen Verein oder dem Deutschen Fußball-Bund genutzt. Immer häufiger werden allerdings die Medienberichte davon bestimmt, dass der DFB eben diese Form der Meinungsäußerung mit Geldstrafen sanktioniert. Von “Schmähgesängen” ist dann die Rede, oder von Diffamierung und unsportlichem Verhalten, sodass sich dem geneigten Beobachter durchaus die Frage aufdrängen kann, wie es eigentlich so bestellt ist mit der Meinungsfreiheit im Stadion. Ein Debattenbeitrag.

(Hinweis: Ergänzend zum Text finden sich am Ende der Seite Auszüge aus der Rechts- und Verfahrensordnung des Deutschen Fußball-Bundes sowie ein Interview mit Dr. Andreas Hüttl, einem Anwalt für Strafrecht aus Hannover)

Autor: Lennart Birth, 120minuten

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50 Jahre Wembley-Finale: Die brave Klasse von 1966

An der deutsch-englischen Rivalität auf dem Fußballplatz ist wohl das WM-Finale 1966 nicht ganz unschuldig. Markus Hesselmann blickt zurück auf das Finale von Wembley und sieht ein Team, das er vor allem mit einem Wort umschreibt: brav. Die Spieler von 1966 um Kapitän Uwe Seeler hatten nicht den Status von Helden wie die Weltmeister von 1954. Und in der Popkultur war der Fußball in Deustchland Mitte der 60er-Jahre auch noch nicht angekommen. Eine treffende Beschreibung und Einordnung in den historischen Kontext.

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Gedopt. Gesperrt. Verheimlicht. Wie der DFB einen Dopingfall nicht veröffentlichte

Doping im Fußball ist nicht unüblich auch wenn das Thema nur selten öffentlich thematisiert wird. CORRECT!V hat sich einen Dopingfall in der Regionalliga vorgenommen, der nicht publik wurde. Wollten die Verantwortlichen den Fall vertuschen oder den Dopingsünder schützen? 

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