Schlagwort: Fankultur

Der europäisierte Fußballfan?

Die Europäisierung des Fußballs und ihre Auswirkungen auf Fans

Clubfußball hat seit seiner Entstehung immer wieder Ländergrenzen überwunden. Seit den 1890er Jahren gab es regelmäßige Turniere und Freundschaftsspiele zwischen Clubs verschiedener europäischer Länder. Seit 1927 wurde der „Mitropa-Cup“ als einer der ersten  internationalen Club-Wettbewerbe ausgespielt. Das Turnier zentral- und osteuropäischer Vereinsteams ist erst nach dem Fall des Eisernen Vorhangs 1992 verschwunden. Später kamen weitere Wettbewerbe hinzu – bis zum heutigen System aus Champions League und Europa League. Soweit ist das Phänomen der Europäisierung im Fußball nichts Neues – in den vergangenen 30 Jahren hat sich jedoch die Geschwindigkeit und Intensität, mit der sich der Vereinsfußball europäisiert hat, massiv erhöht. Grund genug, sich genauer anzuschauen, wie diese rapide Veränderung konkret aussieht und wie sie die Fußballfans beeinflusst.

Von Regina Weber, DFG-Projekt “EUFoot”

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Episode 24: “Wenn Trauer und Fußball aufeinandertreffen”

 

In Ausgabe 24 des 120minuten-Podcasts spricht Alex Schnarr aus der Redaktion mit Carmen Mayer vom Projekt “Trauer und Fußball” und seiner Kollegin Mara Pfeiffer über die Frage, welchen Beitrag der Fußball zur Bearbeitung von Verlust und Trauer leisten kann. Grundlage des Gesprächs ist Carmens Text mit dem Titel “Wenn Trauer und Fußball aufeinandertreffen”, der am 13. Februar 2019 auf 120minuten.github.io erschienen ist.

Zunächst geht es um die Frage, warum es wichtig ist, Trauer im öffentlichen Raum zuzulassen. Dann widmet sich die Gesprächsrunde verschiedenen Trauerritualen beim Fußball, wie z.B. dem Trauerflor und der Schweigeminute, bevor der Blick in die Praxis geht: Wie erleben Fans diese Thematik? Inwiefern ist gerade der Fußball prädestiniert für die angesprochenen Rituale und ihre dahinter liegende Bedeutung? Warum kann es unterstützend sein, z.B. eine Beerdigung in Fanfarben zu gestalten? Neben diesen und weiteren Fragen werden abschließend fankulturelle Phänomene betrachtet und geht der Blick außerdem in den Frauenfußball.

Das erwähnte Sportgespräch mit Martina Voss-Tecklenburg findet Ihr im Deutschlandfunk.

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Alle bisher erschienenen Folgen des 120minuten-Podcasts findet Ihr in unserer Episodenliste.

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Mittendrin – Fußballfans in Deutschland – Kurzrezension

Der Fußballfan, das unbekannte Wesen. Wer ein Fußballspiel im Stadion besucht, der hat mitunter mit Vorurteilen und Pauschalisierungen zu kämpfen. Dabei ist das Publikum in einem Stadion vor allem eines – divers. Die Fans eines Vereins sind keine homogene Gruppe. Verschiedene Gruppen mit unterschiedlichen Motiven und Individuen mit ganz eigenen Einstellungen sind die Puzzelteile aus denen sich das zusammensetzt, was man als Außenstehender und aus der Entfernung als die Fans eines Vereins identifiziert, weil sie die gleichen Farben tragen.

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Hokori – Ein Blick auf die japanische Fußball-Fankultur

Anhänger der Nationalmannschaft, die nach einem WM-Spiel den eigenen Block aufräumen. Weit reisende Gästefans, die vom Gegner mit lokalen Speisen begrüßt werden. Positive Stimmung auch dann, wenn die eigene Mannschaft mitten in einer Niederlagenserie steckt. Ganz vereinzelt allerdings auch: rassistische Banner, Vandalismus und die Nebenwirkungen des “modernen Fußballs”, von denen selbstverständlich auch Japan nicht verschont bleibt. Ein Blick auf die Fußball-Fankultur im Land der aufgehenden Sonne.

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Über das Spiel zum Kampf

Wie geschieht es, dass Ultras in rechte Gruppen abrutschen? 11Freunde hat drei Aussteiger befragt. Die Gründe sind mannigfaltig:

Für einen war es die Musik, für den anderen war es das Gefühl gehört und verstanden zu werden.

Dabei sticht eines heraus: Rechte Gruppierungen besetzen die Themen der Ultras und ziehen so allmählich die Jugendlichen in ihren Bann. Sehr gutes Lesestück von Ron Ulrich.

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Die gefährliche Kriminalisierung minderjähriger Ultras

Als Präventionsmaßnahme bezeichnet die Polizei so genannte Gefährderanschreiben. Die Eltern minderjähriger Fußballfans, die Ultragruppen angehören, werden angeschrieben und es wird suggeriert, dass sich der eigene Nachwuchs in einem kriminellen Milieu bewegt. Eine Praxis, die vielerorts auf Unverständnis stößt. Interessante Recherche vom Transparent Magazin.

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Bekämpft der DFB die Meinungsfreiheit?

Gesänge, Blockfahnen, Spruchbänder und Doppelhalter – seit jeher gehören diese und noch einige weitere Utensilien fest zur Fankultur in deutschen Stadien. Meist kreativ, manchmal daneben, häufig lustig, eigentlich immer auf den Punkt, mitunter aber auch recht deutlich unter der Gürtellinie, werden sie nicht nur als Stilmittel zur Unterstützung der eigenen Mannschaft, sondern auch als Ausdrucksform der aktiven Fanszene gegenüber sportlichen Gegnern, dem eigenen Verein oder dem Deutschen Fußball-Bund genutzt. Immer häufiger werden allerdings die Medienberichte davon bestimmt, dass der DFB eben diese Form der Meinungsäußerung mit Geldstrafen sanktioniert. Von “Schmähgesängen” ist dann die Rede, oder von Diffamierung und unsportlichem Verhalten, sodass sich dem geneigten Beobachter durchaus die Frage aufdrängen kann, wie es eigentlich so bestellt ist mit der Meinungsfreiheit im Stadion. Ein Debattenbeitrag.

(Hinweis: Ergänzend zum Text finden sich am Ende der Seite Auszüge aus der Rechts- und Verfahrensordnung des Deutschen Fußball-Bundes sowie ein Interview mit Dr. Andreas Hüttl, einem Anwalt für Strafrecht aus Hannover)

Autor: Lennart Birth, 120minuten

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Fußball in England: Aus Fans wurden Kunden

Die klassische Fankultur im englischen Fußball krankt massiv. Aufgrund der Hillsborough-Katastrophe und der daraus resultierenden Abschaffung der Stehplätze in britischen Stadien wurden dem Fußball auf der Insel Charme und Authentizität genommen. Investoren aus aller Welt nutzen die Premier League zur Selbstvermarktung und treue Fans bleiben auf der Strecke. Teure Tickets machen das Erlebnis Stadionbesuch für viele Menschen in England unerschwinglich. Stattdessen fluten Touristen die Stadien der Premier League. Die Zeit hat sich auf Spurensuche begeben.

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