Kommentare zu: Taktik ist überbewertet?! https://120minuten.github.io/taktik-ist-ueberbewertet/ Lange Texte. Über den Fußball. Thu, 26 Oct 2017 16:16:17 +0000 hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.4.2 Von: Endreas Müller https://120minuten.github.io/taktik-ist-ueberbewertet/#comment-1794 Thu, 18 Feb 2016 15:55:04 +0000 https://120minuten.github.io/?p=1893#comment-1794 Als Antwort auf Max.

Mir geht es mit den Vorschau-Artikeln ähnl. Dazu habe ich einen deutlich besseren Zugang. Und auch sonst bin ich bei deinem Kommentar ganz bei dir. Aber da kommt man natürlich auch schnell zur Definitionsfrage – was bezwecken die Taktikanalysen? Der Kern ist vermutlich, dass du und auch ich sich etwas von den Analysen erhoffen, was sie laut Definition der Schreiber gar nicht liefern sollen.

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Von: Endreas Müller https://120minuten.github.io/taktik-ist-ueberbewertet/#comment-1793 Thu, 18 Feb 2016 15:44:39 +0000 https://120minuten.github.io/?p=1893#comment-1793 Als Antwort auf HW.

Vielleicht nicht Gegenkultur, aber eine Gegenbewegung steckt schon in den Motiven aus denen heraus Taktikanalysen verfasst werden. In der Rezeption von Fußball gab es schon immer eine sehr emotionale Komponente und auch die pure Unterhaltung spielt eine Rolle. Eine Taktikanalyse subtrahiert genau dies (was nicht heißt, dass sie nicht unterhaltsam ist).

Das sie ein optionales Angebot sind, sehe ich auch so. Analysen liefern neue Erklärungen und Einblicke, die helfen, das Spiel besser zu verstehen.

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Von: Endreas Müller https://120minuten.github.io/taktik-ist-ueberbewertet/#comment-1792 Thu, 18 Feb 2016 15:26:31 +0000 https://120minuten.github.io/?p=1893#comment-1792 Als Antwort auf Tobias Escher.

@Tobias Escher: In der Tat – die Sprache scheint eine der größten Barrieren zu sein. Einerseits sind die Fachbegriffe für Laien schwer zu erschließen, andererseits erkenne ich an, dass solche Termini nötig sind, um die Beschreibungen nicht zu sehr ausufern zu lassen. Was mich nicht davor schützt, mich in ihnen zu verlieren – ein Umschalter “Leichte Sprache” für SV.de wäre da eine Innovation 😉

Auf eine Spielverlagerung ‘sche Analyse im TV/als Bewegtbild wäre ich wirklich gespannt. Zu RM’s Analyse hatte ich nach ausgiebigem Konsum der Buli-Aufzeichnung schon einen deutlich besseren Zugang als sonst.

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Von: Round-Up: Reiner Maurer - Miasanrot.de https://120minuten.github.io/taktik-ist-ueberbewertet/#comment-1791 Thu, 18 Feb 2016 11:52:35 +0000 https://120minuten.github.io/?p=1893#comment-1791 […] und ist die Aufdröselung der Systeme zur Analyse nicht eh überbewertet? Dieser Frage widmet sich Endreas Müller für 120minuten.github.io in einem mehr als ausführlichen Text, für den man sich durchaus eine gute halbe Stunde Zeit […]

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Von: Jeff https://120minuten.github.io/taktik-ist-ueberbewertet/#comment-1790 Thu, 18 Feb 2016 10:58:52 +0000 https://120minuten.github.io/?p=1893#comment-1790 Ich lese Spielverlagerung fast seit der ersten Stunde und auch heute noch fast täglich, trotzdem verstehe ich von den Analysen meistens nur 30%. Mich fasziniert es wohl einfach, dort Leute beim Austausch über ein Thema zu beobachten, das ich einfach nicht in Gänze verstehen k a n n und ab und an mal ein Häppchen Erkenntnisgewinn zu haben, das vom Tisch fällt.

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Von: #Link11: Die Revolution ist verschoben | Fokus Fussball https://120minuten.github.io/taktik-ist-ueberbewertet/#comment-1789 Thu, 18 Feb 2016 10:55:41 +0000 https://120minuten.github.io/?p=1893#comment-1789 […] geklickter Link gestern Wie soll es anders sein: Ein sachlicher Aufreger! Endreas Müller persönliche Suche nach seinem eigenen Gespür für Taktikverständnis à la Spielverlagerung.de. (Spoiler: Er sucht […]

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Von: Max https://120minuten.github.io/taktik-ist-ueberbewertet/#comment-1788 Thu, 18 Feb 2016 10:41:52 +0000 https://120minuten.github.io/?p=1893#comment-1788 Zum Thema noch ein Nachtrag zu meinem Kommentar ganz oben: ich habe gestern ASR-RMD geschaut, dort war sehr auffällig, dass Real im Spielaufbau immer die gleiche Strategie wählte:
Aufbau über die IV und Kroos/Modric, dann ein lange Ball auf hochstehende AV oder rausrückende Flügelstürmer, Spiel über den Flügel und schnelle Kombinationen in Richtung Tor.
Genau so fiel dann auch das 1:0: Pass auf Marcelo, Weiterleitung zu Ronaldo, der zieht zum Tor und schießt.

Diese Strategie mit diesen Spielzügen war so auffällig, dass es geplant sein muss. Eine gute Analyse (für mich) würde diese Strategie beschreiben und anschließen erklären, WARUM Madrid diese Strategie gewählt hat.
Sind Roms AV so schwach?
Ist die Mitte so stark besetzt?
Sind Angriffe über Außen gegen eine Raute (laut Kicker) oder ein 433 erfolgversprechend?
Konnte oder wollte Rom darauf nicht reagieren?
Evtl. wäre auch interessant, wie eine sinnvolle Reaktion darauf ausgesehen hätte.

Für eine solche Beschreibung und Erklärung braucht es meiner Meinung nach keine besondere Sprache. Das kann man recht klar ausdrücken.

Ob sich Kroos jetzt zwei mal zwischen die IV fallen ließ oder lieben neben die IV, das ist mir dann nicht sooo wichtig, höchstens es gibt eine sinnvolle Begründung dafür. Das könnte man dann auch noch detailliert erklären, wenn man will. Oder man könnte noch auf die spezielle Rolle von Modric eingehen. Oder man erklärt, warum Isco so unauffällig war und was seine Aufgabe war.
Wichtig ist für mich allerdings in erster Linie das “grobe” taktische, wie oben beschrieben.

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Von: Max https://120minuten.github.io/taktik-ist-ueberbewertet/#comment-1787 Thu, 18 Feb 2016 09:38:36 +0000 https://120minuten.github.io/?p=1893#comment-1787 Schöner Artikel! Und während des Lesens ist mir erst bewusst geworden, wie viel von der Gestaltung des Rasenfunk mit Beobachtungen wie deinen zusammenhängt. Taktik ist definitiv wichtig, allerdings nur ein Teil des Spiels. Gleichzeitig gibt es wichtige Grundpfeiler und molekulare Beobachtungen, nicht alles ist immer sofort ausschlaggebend. Im Grunde versuche ich im Rasenfunk deshalb Taktik immer dann zu erwähnen, wenn sie in meinen Augen tatsächlich eine Hauptrolle für ein Spiel hatte bzw es etwas so Auffälliges im Spiel gab, dass es auch mir Halblaien aufgefallen ist. Im Grunde also SV ‘light’, ergänzt um andere Faktoren, nur ohne Boulevard. Im Grunde müsste eine große Masse an Fans sich für eine solche, zugegeben aber sehr sachliche und deshalb manchmal trockene, Berichterstattung begeistern können. Zumindest in der Theorie. Mal sehen, was sich da noch tut.

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Von: HW https://120minuten.github.io/taktik-ist-ueberbewertet/#comment-1783 Wed, 17 Feb 2016 16:26:48 +0000 https://120minuten.github.io/?p=1893#comment-1783 Ich würde SV.de nicht als Gegenkultur bezeichnen (eher als kulturelle Horizonterweiterung). Das Projekt startete weil die Autoren ein Bedürfnis für sich befriedigen wollten. Sie wollten selber verstehen warum eine Mannschaft gewinnt, warum sie einen Lauf hat. Dafür sind Spielanalysen wichtig. Warum? Weil man sich bei Spiel Analysen auf das konzentrieren kann was tatsächlich passiert. Man ist nicht auf Spekulationen Gerüchte oder Vermutungen (so interessant sie auch sein mögen) angewiesen. Für Gerüchte und vermeintliche Internas waren die Autoren vor Jahren auch nicht nahe genug an den Teams dran.
Natürlich beinhalten die Analysen mittlerweile detaillierte Statistiken und Beobachtungen. Aber so funktioniert eine Analyse doch, oder?! Man verlässt sich in der Wissenschaft auch auf belastbare Daten und nicht auf Schätzungen.

SV ist ein optionales Angebot. Wer den Fußball anders verfolgen will, kann das tun. Und wer meint die Form von SV würde der Zielgruppe nicht gerecht werden, der kann gerne selber Analysen schreiben und veröffentlichen.
Es gibt unzählige Fußballblogs, mit unterschiedlichem Schwerpunkt, jeder findet das was ihm/ihr gefällt.

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Von: Tobias Escher https://120minuten.github.io/taktik-ist-ueberbewertet/#comment-1782 Wed, 17 Feb 2016 13:58:02 +0000 https://120minuten.github.io/?p=1893#comment-1782 Schöner Artikel. Ein paar lose Gedanken dazu.

– Bei der Frage “Ist Taktik wichtig?” kommt es ganz darauf an, wer sie stellt. Für den Fan? Nicht unbedingt. Man kann auch viel Freude am Fußball zu haben, ohne zu wissen, was ein Antizipationstorhüter ist. Für den Trainer? Auf alle Fälle. Das beweisen alle Ergebnisse aus hundertfünfzig Jahren Fußballgeschichte. Wer einen taktischen Vorsprung hatte, hat meistens auch gewonnen.

– Taktik ist ein integraler Bestandteil des Fußballs. Was wir auf Spielverlagerung machen, machen praktisch alle Bundesligisten, teilweise noch viel eindrucksvoller, mit statistischen Modellen und Detailanalysen kleinster Bewegungen. Das ist kein Wunschdenken meinerseits, das weiß ich mittlerweile aus Gesprächen mit Leuten aus dem Fußballbereich. Ein Fußballspiel kann nicht allein durch Taktik verstanden werden – ohne Taktik aber genausowenig. Wer sein Geld mit Expertise über Fußball verdient, muss zumindest rudimentäre Grundkenntnisse in diesem für den Fußball wichtigen Bereich besitzen, um wirklich gehaltvolle Aussagen über ein Fußballspiel treffen zu können. (Dasselbe Argument zieht übrigens für alle Teilbereiche des Fußballs, von der Kondition über die Technik bis hin zur Trainingswissenschaft.) Das halte ich ohnehin für ein Problem des Journalismus, das fehlende Fachwissen. Zu diesem Punkt weiterführende Gedanken dazu in der Zeit-Kolumne “Fischer im Recht”: http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2016-02/medien-strafrecht-luegenpresse-journalismus-fischer-im-recht/komplettansicht

– Ich glaube, das Problem ist gar nicht so sehr die Sache an sich, also die Taktik. Sondern die Sprache. Ich gebe offen zu, dass auch ich manchen Spielverlagerung-Artikel nur halb verstehe – und das obwohl ich mich mittlerweile hauptberuflich mit Fußball beschäftige. Das liegt aber nicht an der Sache, sondern an der Ausdrucksweise der Texte. Man sollte den Leser dort abholen, wo er ist. Das wird oft genug nicht getan. Das soll aber keineswegs Kollegenschelte sein. Schönschreiben treibt keinen Taktikblogger an, zumal auch einige Autoren ganz bewusst die Fußballsprache benutzen, um tiefer in die Materie eintauchen zu können. Denn so nervig Fachsprache sein kann, manchmal erleichtert sie das Gespräch über einen Fachgegenstand ungemein.

– Ich glaube, dass Worte nicht halb so viel sagen wie Bilder. Wenn das Spielverlagerung’sche Ansatz tatsächlich mal im Fernsehen ankäme (und nein, Erik Meijer macht nicht dasselbe wie wir!), wäre ich gespannt, ob du es dann besser verstündest.

– “Kontextbefreiter Molekularfußball” – großartig! Genau das stört mich auch. Das große Ganze wird zu oft aus den Augen verlieren. Ich möchte aber behaupten, dass diese Sünde auch abseits der Taktik verbreitet ist. Die sozialen Medien verleiten dazu, kleine Schnipsel zu teilen.

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