WM-Tipp des Tages: Argentinien gegen Kroatien

Was wäre, wenn die Fußball-Weltmeisterschaft nicht nach sportlichen, sondern nach demokratischen Kriterien entschieden werden würde? Diese Frage stellte sich das BTI-Projekt der Bertelsmann-Stiftung und bewertete alle Mannschaften entlang der Kategorien “Freie Wahlen”, “Meinungsfreiheit”, “Schutz der Bürgerrechte”, “Soziale Inklusion” und “Korruptionsbekämpfung”. Im direkten Duell zwischen Argentinien und Kroatien lautet der “Tipp des Tages” heute:

Argentinien muss weiter auf den ersten Sieg warten. Doch den Vergleich mit osteuropäischen Transformationsländern müssen die Südamerikaner nicht mehr scheuen. Lange als defekte Demokratie im Bertelsmann-Transformationsindex geführt, haben die Argentinier dank Verbesserungen bei der Gewaltenteilung und Korruptionsbekämpfung zur Spitzengruppe der Demokratien im Konsolidierungsprozess aufgeschlossen. Die Unabhängigkeit der Presse wird in Argentinien heute besser geschützt als in Kroatien. Diesen Rückstand gleichen die Kroaten jedoch durch einen Sozialstaat aus, der Arbeitslose unterstützt und zumindest extreme Armutsrisiken abfedert. Fazit: Remis im Duell der Geheimfavoriten in Nischni Nowgorod.

Zum Länderportrait Argentinien (PDF)
Zum Länderportrait Kroatien (PDF)

Mehr Informationen zur “Demokratie-WM” der Bertelsmann-Stiftung erhaltet Ihr direkt auf der Projekt-Homepage.

In Podcast-Episode 13 sprach Alex Schnarr aus der 120minuten-Redaktion mit Hauke Hartmann vom BTI-Projekt über die Hintergründe der “Demokratie-WM”.

Auch wir haben uns im Rahmen unserer #WMGeschichten mit beiden Ländern beschäftigt. Hier geht es zum Beitrag von Christoph Wagner zu Argentinien. Anthony Zoric schrieb für uns über Kroatien.

Die Redaktion empfiehlt:

Das WM-Turnier in Russland ist nicht das erste, bei dem im Vorfeld von Teilen der Öffentlichkeit ein Boykott gefordert wird. Als 1978 in Argentinien eine Militärjunta die Endrunde ausrichtet, sorgt das auch für Diskussionen. Fifa und DFB arrangierten sich mit dem Regime, das wenig von Menschenrechten hielt. Die Aufarbeitung des Turniers und seiner Bedeutung für die Junta hält bis heute an und ist noch lange nicht abgeschlossen. Ronny Blaschke war in Argentinien, und sprach im Rahmen unserer Themenreihe mit Aktivist*innen über den Zustand der Zivilgesellschaft und die Bedeutung des WM-Turniers.

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Hinweis: Dieser Beitrag ist Bestandteil einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Bertelsmann-Stiftung und der 120minuten Lerche, Schnarr & Wagner GbR.

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