WM-Tipp des Tages: Russland gegen Saudi-Arabien

Was wäre, wenn die Fußball-Weltmeisterschaft nicht nach sportlichen, sondern nach demokratischen Kriterien entschieden werden würde? Diese Frage stellte sich das BTI-Projekt der Bertelsmann-Stiftung und bewertete alle Mannschaften entlang der Kategorien “Freie Wahlen”, “Meinungsfreiheit”, “Schutz der Bürgerrechte”, “Soziale Inklusion” und “Korruptionsbekämpfung”. Im direkten Duell zwischen Russland und Saudi-Arabien lautet der “Tipp des Tages” heute:

Die seit sieben Spielen sieglose „Sbornaja“ trifft zum Auftakt auf einen machbaren Gegner. Die Wahlen im Gastgeberland sind weder frei noch fair, aber im Gegensatz zur saudischen Führung stellt sie sich überhaupt regelmäßig zur Wahl. Russlands Defensive ist schwach, doch Saudi-Arabien zeigt noch weniger Bereitschaft zur Verteidigung von Bürgerrechten. In den anderen spielentscheidenden Feldern ist Russland ebenfalls leicht vorn. Hier gibt es immerhin noch vereinzelt oppositionelle Medien mit geringer Reichweite und NGOs, die sich für den Schutz von Bürgerrechten einsetzen. Nur im Kampf gegen Korruption haben die „Grünen Falken“ die Nase vorn. Fazit: Kein Selbstläufer, aber der Gastgeber erwischt einen guten Start ins Turnier.

Zum Länderportrait Russland (PDF)
Zum Länderportrait Saudi-Arabien (PDF)

Mehr Informationen zur “Demokratie-WM” der Bertelsmann-Stiftung erhaltet Ihr direkt auf der Projekt-Homepage.

In Podcast-Episode 13 sprach Alex Schnarr aus der 120minuten-Redaktion mit Hauke Hartmann vom BTI-Projekt über die Hintergründe der “Demokratie-WM”.

Auch wir haben uns im Rahmen unserer #WMGeschichten mit beiden Ländern beschäftigt. Hier geht es zum Beitrag von Katrin Scheib zu Russland. Wael Jabir schrieb für uns über Saudi-Arabien.

Die Redaktion empfiehlt:

Der heute beginnende sportliche Wettkampf lässt die Bedenken über den Ausrichter Russland in den Hintergrund treten. Wer sich nochmal vor Augen führen will, was an dieser WM nicht astrein ist, dem empfehlen wir das ARD-Feature “Putins Meisterwerk” (via ARD Mediathek), als 50-minütiges Alternativprogramm zur Eröffnungsfeier sozusagen. Korruption, Arbeitsbedingungen und Menschenrechtsverletzungen kommen darin ebenso wenig zu kurz wie die passive Rolle der Fifa. Der Beitrag ist noch bis 16. Juni abrufbar.

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Hinweis: Dieser Beitrag ist Bestandteil einer Kooperationsvereinbarung zwischen der Bertelsmann-Stiftung und der 120minuten Lerche, Schnarr & Wagner GbR.

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