Zwischen Field-Interview und Whistleblowing: Braucht der moderne Fußball modernen Journalismus?

Die 120minuten-Textreihe zum Jahresauftakt

Wer über Fußball schreibt und sendet, der muss sich auch mit Aspekten beschäftigen, die uns alle etwas angehen. Es werden Milliarden verdient und von A nach B geschoben. Doping, Steuerhinterziehung und Korruption verleihen dem Hochglanzprodukt Profifußball einen faden Beigeschmack. Der Sport und seine Protagonisten haben eine Vorbildfunktion und befeuern Debatten, die weit über das Sportliche hinausgehen. Es braucht integere Journalist*innen, die sich ihrer Rolle bewusst sind.

Sportjournalist*innen müssen sich noch immer mit dem Stereotyp des Fans, der es über die Absperrung geschafft hat, herumschlagen. Fehlt in der Fußballberichterstattung die Distanz zwischen Sportler*in und Journalist*in? Lassen sich Journalist*innen vom Sport vereinnahmen und sind nicht kritisch genug? Journalist*innen lokaler Medien sehen sich immer wieder diesem Vorwurf ausgesetzt. Und auch die Berichterstattung der TV-Rechteinhaber wird immer wieder kritisiert: wirtschaftliche Interessen der ausstrahlenden Sender stehen vielleicht der Objektivität der Reporter*innen im Weg.

Sportjournalismus muss dem Anspruch gerecht werden, auch das zu erklären, was nicht offensichtlich ist. Doch der Zugang zu Informationen wird schwieriger. Spieler und Vereine verstehen sich als eigene Medien und Marke, und dosieren sehr genau, was nach außen dringt. Kommuniziert wird immer öfter über Social Media anstatt über die Medien.

In fünf Longreads wollen wir uns mit dem Status quo und zukünftigen Herausforderungen in der Fußballberichterstattung befassen. Dafür hat sich die Redaktion eine ganze Reihe von gestandenen Sportjournalisten ins Boot geholt, die ihre Erfahrungen mit euch teilen werden.

Ab dem 9. Januar erscheint wöchentlich ein Longread zu einem Themenschwerpunkt. Wir sind gespannt auf das Feedback und hoffen, mit den Stücken Debatten in Gang zu bringen. Bisher sind im Themenschwerpunkt erschienen:

13: Juli: 120minuten lädt zum Leser*innen-Treffen

Zum ersten Mal veranstaltet das Team von 120minuten ein Redaktions- und Leser*innentreffen. So ganz persönlich und außerhalb diesem Internet. Und ihr könnt mit dabei sein.

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Zielkonflikte, Schulterzucken und die Suche nach der Wahrheit

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Kategorie Blog

Endreas Müller heißt in Wirklichkeit ganz anders und beschäftigt sich schon länger mit Fußball im Allgemeinen und dem Bloggen im Besonderen. Vor einiger Zeit stellte er sich gemeinsam mit Christoph Wagner die Frage, warum es eigentlich in der deutschen Blogosphäre noch keine Plattform für lange Fußballtexte gibt – die Idee von ‚120minuten’ war geboren.

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